Sodomie und Parteien

- NPD und Republikaner / SPD -
(Kirche zum Mitreden, 12.12.2001)
albrecht staatsanwalt bei G.

1. NPD und Republikaner

Zunächst fassen wir der Einfachheit halber hier die Notizen zusammen, die wir im Zusammenhang mit dem Problem Verwaltungsgericht Berlin auf der KzM-Startseite eingefügt hatten:


15.10.2001
Fax an die Staatsanwaltschaft Berlin, Turmstraße 91, 10559 Berlin, Telefax: 030 / 9014 - 3310
Hiermit erstatte ich Strafanzeige gegen
Richter des Verwaltungsgerichts Berlin

Begründung:
In der Pressemitteilung Nr. 43/2001: "SFB darf die Ausstrahlung der Wahlwerbespots der Partei Die Republikaner und der NPD verweigern", heißt es u.a.:

"Die zuständige 2. Kammer des Verwaltungsgerichts Berlin hat gestern jeweils einen Eilrechtsschutzantrag der Partei Die Republikaner als auch der NPD abgelehnt, mit denen diese eine Verpflichtung des SFB zur Ausstrahlung ihrer Wahlwerbespots erreichen wollten.
[...]
Der Werbespot der NPD stellt eine Gruppe friedlich feiernder homosexueller Männer mit äußerst gewalttätigen Demonstranten gleich. Durch Aufmachung und Text wird dieser Gruppe das Existenzrecht abgesprochen. Das Gericht sah darin einen Angriff auf die Menschenwürde dieser Gruppe durch Beschimpfen und böswilliges Verächtlichmachen und somit eine Volksverhetzung im Sinne von § 130 StGB."

Objektiv besitzen homosexuelle Gruppen kein Existenzrecht, ganz einfach deswegen, weil es keine Homosexuellen gibt. Mit ihrer diktatorischen Entscheidung unterdrücken die Richter das absolut elementare Recht auf Wahrheit.
Für Einzelheiten verweise ich auf meine ausführlichen Texte z.Th. Sodomie, z.B.:
sodom.htm, sodom02.htm, sodom03.htm, sodom04.htm, sodom05.htm

Ich werde Ihre Reaktion bei KzM kommentieren. Ich behalte mir weitere Schritte gegen das Verwaltungsgericht resp. die Staatsanwaltschaft Berlin vor.

26.10.2001
Nachricht von der Staatsanwaltschaft Berlin (Poststempel 24.10.2001): Die Anzeige vom 15.10.2001 gegen die Richter des Verwaltungsgerichts Berlin wird unter dem Aktenzeichen 63 Js 2246/01 bearbeitet. Wir wünschen viel Erfolg!

27.10.2001
Brief von der Staatsanwaltschaft Berlin (Poststempel 26.10.2001):
"Sehr geehrter Herr L.! Ihre Strafanzeige vom 15. Oktober 2001 gegen Richter des Verwaltungsgerichts Berlin wegen des Verdachts der Rechtsbeugung ist hier eingegangen. Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten sind nicht ersichtlich. Mit freundlichen Grüßen Albrecht, Staatsanwalt"
Darauf unser noch (?) nicht veröffentlichter Eintrag im Gästebuch der Republikaner:
"Es wäre gut, wenn Sie im Download-Bereich auch - zumindest die aktuellen - Werbefilme, die vor den Wahlen im Fernsehen gesendet werden (sollen), anbieten würden. In einem meiner nächsten Texte werde ich über die Machenschaften der Berliner "Justiz" berichten, und bereits am 15.10.2001 habe ich auf der Startseite von KzM (http://www.crosswinds.net/~prhl) folgende Notiz veröffentlicht:
---
[...]
---
Soweit die Notiz; diese wird zu gegebener Zeit in den betreffenden Text verschoben (vielleicht sodom06.htm). Ich möchte überprüfen, ob der Werbefilm der Republikaner wirklich so schlimm ist, wie das die Berliner "Justiz" behauptet.
Meine Anzeige wurde übrigens mittlerweile ohne Angabe von Gründen eingestellt - es sei denn, man hält die Phrase: "Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten sind nicht ersichtlich", für eine Begründung."



Das waren die Einträge auf der KzM-Startseite; die Werbespots haben wir bis heute nicht gefunden, weswegen wir uns mit der Feststellung begnügen müssen, dass die Berliner Verwaltungsrichter mit ihrem "Schutz der Menschenwürde von Sodomiten" einen schweren Rechtsbruch begangen haben. Die allgemeine Reaktionslosigkeit spricht für sich selbst. Die deutsche "Justiz" erweist sich nicht als tatkräftige Hilfe gegen die Bedrohung durch Sodomiten, und auch die Parteien zeigen kein großes Interesse daran, gegen die moralische Verkommenheit der staatlichen Obrigkeit vorzugehen; das Problem Staatsanwaltschaft Berlin ist bei KzM kürzlich im Zusammenhang mit dem Fall Latussek zur Sprache gekommen.
Doch schauen wir noch etwas genauer auf die beiden Parteien NPD und Reps: Beide werden von ihren Gegner bisweilen als "deutschverherrlichend" (oder "ausländerfeindlich", wenn nicht gar "verfassungsfeindlich") hingestellt und werden bisweilen einer übergroßen Nähe zu nationalsozialistischen Gedankengut beschuldigt; dies trifft in erster Linie auf die NPD zu, was mit Blick auf die National Journal-Truppe nicht so leicht von der Hand zu weisen ist.

a) NPD
Am 27.10.2001 haben wir eine e-mail (Betreff: "Wahlkampfspot Berlin") an die NPD geschickt:


Unter [URL] schreiben Sie:
"Der beanstandete Wahlkampfspot ist auch weiterhin über das NPD-Internetangebot http://www.npd.net abrufbar."
Leider habe ich die Datei nicht gefunden. Bitte teilen Sie mir die Adresse (URL) mit, von wo ich die Datei herunterladen kann.
Den Grund für mein Interesse habe ich gerade ins Gästebuch der Republikaner eingetragen:
[Zitat s.o.]

Prompt erhielten wir von der NPD eine e-mail (Betreff: "Ihre ePost an uns...")


Vielen Dank für Ihre Nachricht. Sie bekommen innerhalb von zwei Tagen eine Rückmeldung...

Die zwei Tage sind nun schon seit über sechs Wochen um, eine Rückmeldung kam aber nicht. Gewisse Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieser Partei sind also nicht ganz unberechtigt. Doch mit einem regelrechten Bild des Grauens wird man konfrontiert, wenn man sich die weiteren Seiten dieser Partei anschaut. Im Parteiprogramm der NPD man u.a.:
"1. Grundlage des Staates ist das Volk
Volkstum und Kultur sind die Grundlagen für die Würde des Menschen. Deswegen trägt der Staat, dessen Aufgabe der Schutz der Menschenwürde ist, Verantwortung für das Volk."
Das ist finsterste Vergötzung des Menschen, die aufgrund ihrer absoluten Lächerlichkeit, ja Verlogenheit kein tragfähiges Fundament für einen gesunden Staat sein kann. Gott ist der Urheber des Staates, und die Würde des Menschen erklärt sich daraus, dass Gott ihm diese Würde gegeben hat. Dass die NPD auf dem total falschen Dampfer fährt, wird im weiteren Text des Parteiprogramms unterstrichen:
"3. Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus
Volksherrschaft setzt die Volksgemeinschaft voraus. Politische Organisationsformen müssen so geordnet sein, daß sie handlungsfähige Organe ermöglichen, die in Übereinstimmung mit den Grundzielen des Volkes handeln. Der Staat hat dabei über den Egoismen einzelner Gruppen zu stehen und die Gesamtverantwortung wahrzunehmen. Er ist Wahrer des Ganzen. Die Austauschbarkeit der Regierungen durch demokratische Entscheidungen, die Kontrolle der Machtinhaber durch das Volk und die Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Entscheidungen sind die Grundlage einer jeden gesetzlichen Ordnung. Rechtsfreie Räume dürfen nicht geduldet werden."
Das ist Relativismus und Rechtspositivismus pur. Zur Richtigstellung hier ein Ausschnitt aus der Rundfunkbotschaft von Pius XII., 24.12.1944:

"Der demokratische Staat, ob monarchisch oder republikanisch, muß wie jede andere Regierungsform mit wahrer und wirksamer Autorität ausgestattet sein. [...] Da nun diese unbedingt geltende Ordnung, im Lichte der gesunden Vernunft und vornehmlich des christlichen Glaubens gesehen, keinen anderen Ursprung haben kann als den persönlichen Gott, unseren Schöpfer, so folgt daraus, daß die Würde des Menschen die Würde des Ebenbildes Gottes ist, daß die Würde des Staates die Würde der von Gott gewollten moralischen Gemeinschaft, die Würde der öffentlichen Gewalt ist, und daß die Würde ihrer Autorität Teilhabe an der Autorität Gottes ist. Keine Staatsform kann diese enge, unlösliche Verknüpfung übersehen, am wenigsten von allen die Demokratie. Wenn daher der Inhaber der öffentlichen Gewalt diese Verbindung nicht sieht oder sie mehr oder minder übersehen will, so erschüttert er seine eigene Autorität in ihrer Grundlage selbst."
 

b) Republikaner
Im Gästebuch der Republikaner ist unser Eintrag mittlerweile veröffentlicht worden und bis jetzt veröffentlicht geblieben, aber weder wurden wir von den Reps kontaktiert, noch wurde im Gästebuch auf unseren Eintrag eingegangen. Bis jetzt (12.12.2001) gab es zwar mehrere neue Einträge im Gästebuch, in denen z.T. auch auf frühere Einträge Bezug genommen wurde, aber in keinem wurde unsere Frage nach dem Werbespot auch nur berührt. Bisweilen trägt der Moderator des Gästebuchs auch Kommentare zu Einträgen ein, z.B.:
Am 13.November 2001 um 03:03 Uhr [nach unserem Empfinden recht früh am Morgen] schrieb jemand, der sich "Abdullah" nannte und nur eine ungültige e-mail-Adresse (hanswurst@rep.kotz) angab:
"Ich finde, euch sollte masn verbieten. Bin mal gespannt, wann ich zensiert werde.!"
Darunter fügte der Gästebuch-Moderatur die Bemerkung ein:
"Kommentar: Die Zensur überlassen wir in Ihrem Fall unseren Lesern, die selbständiges Denken gewohnt sind"

Werfen wir auch hier einen Blick auf die Phantasiewelt der Politiker: In ihrem Informationsangebot über die Parteiideologie gibt es auch ein Kapitel "Kirche und Religion"; dieses Kapitel lautet vollständig:


Die geistigen und ethischen Grundentscheidungen des christlichen Abendlandes mit seinen im wesentlichen bis heute gültigen Sinn- und Identitätsstiftungen sind die Grundlage des europäischen Kulturkreises. Unser Menschen- und Gesellschaftsbild und unsere politischen Grundüberzeugungen, unser Bekenntnis zu Menschenrechten, Volk und Vaterland, unser Kampf gegen eine multikulturelle Gesellschaft sowie unser Einsatz für nationale Identität und soziale Gerechtigkeit, für die Familie, die Ehe zwischen Mann und Frau und den Schutz des ungeborenen Lebens haben hierin ihre Quelle. Insofern verstehen wir REPUBLIKANER uns auch als eine der abendländischen Kultur verpflichtete Partei.
Wir halten fest am strikten Grundsatz der Trennung von Kirche und Staat und somit an der Glaubensfreiheit und der Freiheit des religiösen Bekenntnisses und erkennen die im Artikel 4 des Grundgesetzes garantierte Eigenständigkeit der Kirchen und Religionsgemeinschaften uneingeschränkt an.
Aus diesem Grund fordern wir die Abschaffung des Einzugs der Kirchensteuer durch die staatlichen Finanzbehörden.
Wir unterstützen dagegen die karitative Arbeit der Kirchen als eine wichtige Ergänzung staatlicher Sozialpolitik und anerkennen ihren Beitrag für das Gemeinwohl.
Wir REPUBLIKANER verurteilen jedoch die unsägliche Verquickung mancher Kirchen mit dem staatlichen Unterdrückungsapparat in der ehemaligen DDR sowie eine verdeckte und offene Unterstützung, die Politik und Personen des SED-Unrechtsstaates seitens mancher führenden westlichen Kirchenmänner zuteil wurde.
Wir sind der Auffassung, daß eine dem Stuttgarter Schuldbekenntnis von 1945 nachempfundene Erklärung der Kirchen entscheidend zu ihrer Glaubwürdigkeit beitragen würde.
Mit Schrecken beobachten wir den gegenwärtigen rasanten Zerfall des christlichen Erbes, was mit einem beispiellosen inneren Substanzverlust und einer tiefgreifenden Sinnkrise in unserem Volk einhergeht. Die Kluft zwischen materiellem Reichtum und seelischer Haltlosigkeit wird immer größer.
Die Auflösung der ethischen Grundlagen unseres Volkes zeigt sich im naiven Materialismus, in der würdelosen Haltung nationaler Selbstvergessenheit, in der Zerrüttung der Familien, am Beispiel zunehmender Kinderfeindlichkeit, im mangelnden Respekt vor dem ungeborenen Leben, in der unzureichenden Vor- und Fürsorge für die werdende Mutter, in der Diffamierung der Frau in ihrer Rolle als mütterlicher Mittelpunkt der intakten Familie, in der Bedrohung der sonntäglichen Arbeitsruhe, in maßlosem Konsumverhalten sowie in der anonymen Haltung der Gesellschaft gegenüber Alten, Leistungsschwachen und Kranken.
Der Versuch, innere Grundwerte immer weiter zu privatisieren und durch einen immer größeren Überfluß an äußerlich-materiellen Gütern zu ersetzen, muß auf Dauer in den Abgrund führen, nicht zuletzt durch das Aufblühen eines Sektenunwesens, das zunehmend erfolgreicher die durch den Wertenihilismus geschaffenen, geistig-geistlichen Freiräume besetzt.
Anstatt ihre ureigene Aufgabe zu erfüllen, die seelische Not und innere Armut der Menschen durch die Verkündigung des Glaubens zu lindern, verlieren sich die Kirchen weitgehend in einem den Glauben bis zur Unkenntlichkeit verwässernden Pluralismus als Ersatz für die christliche Wahrheitsfrage sowie in die Niederungen politischer Propaganda.
Die Kanzel aber darf nicht zur politischen Propaganda und einseitigen Wahlbeeinflussung der Gläubigen mißbraucht werden!
Wir REPUBLIKANER fordern deshalb eine innere Erneuerung unseres Volkes.
Von den Kirchen erwarten wir ein vom offenen und konstruktiven Dialog bestimmtes Verhältnis auf der Basis gegenseitiger Achtung und Toleranz.

Die antichristliche Grundhaltung der Reps bleibt trotz verzweifelter Verschleierungsversuche, die als Indiz für die absolute Verlogenheit der Reps dienen können, überdeutlich. Man lese dazu die kirchliche Lehre: "Der Grundsatz, daß Staat und Kirche getrennt werden müßten, ist fürwahr ein ganz falscher und in höchsten Grade verderblicher Grundsatz" (Pius X.; s. Bundesverfassungsgericht auf dem Prüfstand). Dass in Deutschland mit brutaler Gewalt in Kooperation von V2- und Parteifunktionären eine Religionsdiktatur durchgedrückt wird, lassen die Reps unter den Tisch fallen, sie freuen sich an der "garantierten Eigenständigkeit der Kirchen und Religionsgemeinschaften", die es gar nicht gibt. Das "Stuttgarter Schuldbekenntnis von 1945" ist eine protestantische Angelegenheit ("Erklärung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland gegenüber den Vertretern des Ökumenischen Rates der Kirchen vom 19. Oktober 1945"), das u.a. von den beiden "Landesbischöfen" Theophil Wurm und Hans Meiser unterzeichnet wurde. Die Erklärung ist nicht sehr lang (ca. 350 Wörter); ein Ausschnitt:
Mit großem Schmerz sagen wir: Durch uns ist unendliches Leid über viele Völker und Länder gebracht worden. Was wir unseren Gemeinden oft bezeugt haben, das sprechen wir jetzt im Namen der ganzen Kirche aus: Wohl haben wir lange Jahre hindurch im Namen Jesu Christi gegen den Geist gekämpft, der im nationalsozialistischen Gewaltregiment seinen furchtbaren Ausdruck gefunden hat; aber wir klagen uns an, daß wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.

Nun, die Protestanten haben fürwahr allen Grund, ihre Schuld zu bekennen, sie sollten sich allerdings auch bessern, in erster Linie durch eine Konversion zur katholischen Kirche. Wenngleich wir ein Schuldbekenntnis der Protestanten als ersten Schritt begrüßen, lehnen wir dennoch den Entschuldigungswahn der V2-Sektierer, auch im Zusammenhang mit der Nazi-Diktatur, entschieden ab.
Mit ihrem Gerede von "den Kirchen" beweisen die Reps ihre absolut ungenügende Bildung. Die weiteren Ausführungen atmen den Wunsch, den Priester aufs Abstellgleis zu verfrachten resp. ihn dort zu lassen, wenn etwa dem Priester verboten wird, sich eindeutig zu gesellschaftlichen Fragen zu äußern. Dem Rigorismus der Reps, verpackt in Warnparolen vor den "Niederungen politischer Propaganda", halten wir die Worte Pius XII. entgegen: "Der Priester dagegen ist Diener der Kirche und hat eine Sendung, die sich, wie Wir schon andeuteten, auf den ganzen Umkreis der religiösen und sittlichen Pflichten der Gläubigen erstreckt und in deren Erfüllung er daher selbst verpflichtet sein kann, Ratschläge oder Belehrungen zu erteilen, die auch das öffentliche Leben betreffen" (s. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte).
Auf das Problem Kirchensteuer werden wir bald in dem Text "Terrorrepublik Deutschland" eingehen.

2. SPD

a) Klaus Wowereit
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD; geb. 1953; ledig; Lebensgefährte: Jörn Kubicki) hat in den vergangenen Monaten für einigen Rummel gesorgt. Momentan ist auf der Berlin-Homepage eine Kolumne von ihm zu lesen, in der er sich für geschenkte Weihnachtsbäume bedankt und allen Berlinern und Brandenburgern eine frohe Adventszeit wünscht. Ist doch richtig nett, oder? Thomas Gottschalk, der auch als Fan von Karl Lehmann bekannt ist, macht aus seiner Zuneigung für KW keinen Hehl und nennt ihn liebevoll "Wowi". Kürzlich wurde in Berlin das Antikultur-Zentrum "Tempodrom" in einem Zirkuszelt eröffnet. Eine "Sängerin" ritt auf einem Elefanten in die Manege, während ein buddhistischer Mönch betete: "Alle Götter mögen auf die Menschen im Tempodrom aufpassen", eine andere Sängerin sang ohne Unterlass Bittgebete zum "Elefantengott", und mitten in diesem kollektiven Taumel schwang auch KW sein Tanzbein.

Zu den Aktionen, mit denen KW am meisten Medienpräsenz erreicht hat, dürfte seine Äußerung z.Th. Sodomie gehören: "Ich bin schwul – und das ist auch gut so" (am 10.06.2001 auf einem SPD-Sonderparteitag). Unlängst wurde dieser Satz im dpa-"Jahresrückblick" zum "Zitat des Jahres" gekürt. Allerdings wurde in diesem "Jahresrückblick" ausgerechnet der sadistische Christenschlächter Karl Lehmann als "Mann des Ausgleichs" ausgegeben; in der dpa-Würdigung wird über Lehmann geschwärmt:
"Seine zwar zurückhaltend vorgetragenen, aber durchaus bestimmt formulierten Forderungen nach mehr Öffnung der Kirche brachten ihm den Respekt von vielen Gläubigen ein - und die Kritik Roms. Bereits 1982 sprach sich Lehmann in einem Buch für einen «neuen Mut zum Kirchensein» aus. 1988 forderte er ein Überdenken der traditionellen Geschlechterrolle in der Kirche. 1994 stellte sich Lehmann zusammen mit seinen Amtsbrüdern Walter Kasper - erst am 14. Januar zum Kardinal ernannt - und Oskar Saier an die Spitze derer, die verheiratete Geschiedene nicht mehr grundsätzlich von der Kommunion ausschließen wollten. Ein Wunsch, der von Rom brüsk zurückgewiesen worden ist."
Die dpa kann also nicht als zuverlässige Informationsquelle bewertet werden. So ganz falsch mit ihrer Einschätzung des KW-Zitates lag die dpa dann aber doch nicht: "und das ist auch gut so" hörte man in verschiedenen Zusammenhängen quasi als geflügeltes Wort, und das Verslein wurde sogar von einem Berliner CDU-Abgeordneten als Marke beim Deutschen Patentamt angemeldet. Überwiegend wurden zwar lächerliche Spielchen mit dem Verslein veranstaltet, doch es gab auch eine "ernste" Reaktion, und zwar von V2-Seite, s. Radio Vatikan vom 29.07.2001:

"Kritik an den öffentlichen Aussagen des Regierenden Berliner Bürgermeisters Klaus Wowereit zu seiner Homosexualität hat der Freiburger Weihbischof Rainer Klug geübt. Das Bekenntnis selbst sei zu akzeptieren. Es sei aber eine Katastrophe, wenn Wowereit hinzufüge, das sei gut so. Bei der traditionellen Pantaleons-Wallfahrt in Oberrotweil sagte Klug, ebenso katastrophal sei es, wenn Bundeskanzler Gerhard Schröder den Politiker darin bestätige."

Wir meinen hingegen: Das Bekenntnis ist nicht zu akzeptieren. Es gibt keine "Homosexuellen" i.S. einer Veranlagung. Was KW eigentlich sagt: "Ich will einen männlichen Partner für die Unzucht". So etwas ist nicht zu akzeptieren. Und wir dürfen nicht vergessen, was der "Weltkatechismus" zur Sodomie lehrt:
"2358 Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen."
Wo, Herr Klug, bleiben "Achtung, Mitleid und Takt", wenn man die "Veranlagung", also das, was Gott ihnen gegeben hat, so zurücksetzt, dass man dieses angebliche Gottesgeschenk nicht als "gut" akzeptiert? Sodomiten haben "einen Platz im Himmel", diese Lüge erzählen jedenfalls die V2-Sektierer, dann kann das angebliche Gottesgeschenk der Sodomie doch nicht schlecht sein! Aber es kommt noch dicker:

b) Franz Müntefering
Nach dem KW-Verslein äußerte SPD-Generalsekretär Franz Müntefering in einem Interview: "Ich glaube, dass Schwule und Lesben in der Politik sich, ihrer Partei und der Öffentlichkeit helfen können, wenn sie daraus kein Geheimnis machen. Man baut damit Vertrauen auf, und es wird nicht getuschelt. Einer, der in diesem Punkt sagt, was Sache ist, sagt auch an anderer Stelle die Wahrheit - so sehen das die Menschen."
Das brauchen wir jetzt nicht mehr groß zu kommentieren.

Am 21.06.2001 veröffentlichte die Tageszeitung "Die Welt" einen Artikel: "SPD-Generalsekretär brüskiert Katholiken. Müntefering provoziert mit Äußerungen zur Homosexualität. Die Bischofskonferenz nennt es eine Unverschämtheit, die CDU einen Skandal"; daraus ein Ausschnitt:


Müntefering hatte dem "Stern" gesagt: "Im Prinzip sind Schwule und Lesben für alles geeignet - sogar als Papst." Der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Rudolf Hammerschmidt, sagte, Müntefering habe mit dieser Äußerung "die zulässige Grenze überschritten": "Ich halte das für eine Unverschämtheit, jetzt zu versuchen, dieses Thema dadurch salonfähig zu machen, indem man selbst das Amt des Papstes mit hineinzieht." Er wolle zu Münteferings Gunsten annehmen, dass er sich auf das Amt bezieht. "Wenn er beabsichtigt hätte, unterschwellig den Verdacht auszusprechen, dass der Papst davon betroffen sei, wäre dies unentschuldbar."

Inexistente, also auch "Homosexuelle", sind zu gar nichts geeignet, weil sie eben nicht existieren. Insofern ist FMs Logik nicht leicht nachvollziehbar. Vollends daneben gegriffen hat Hammerschmidt, wenn er jetzt mit einer Grenzüberschreitung antanzt. Hammerschmidt ist bekannt für seine extrem dummen Sprüche, s. auch den Fall Nida-Rümelin. Wenn die V2-Sekte den Sodomiten einen Platz im Himmel garantiert, ist sie doch wohl zuerst und am meisten schuld an der totalen sittlichen Verwahrlosung; jetzt an FM herumzumäkeln, ist zutiefst unglaubwürdig. Und wenn Sodomiten in den Himmel kommen, wieso sollte man ihnen dann verbieten, Papst zu werden. "Man hüte sich, sie [die "homosexuell Veranlagten"] in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen"; dann muss man sich auch davor hüten, sie vom Papstamt auszuschließen.
Man kann über den V2-Zirkus um die Papst-Sodomie-Frage noch weiter meditieren, aber unklar bleibt, wie Hammerschmidt und Co. ihr Getue rechtfertigen wollen.

Seltsamerweise konnten wir in den RV-Ausgaben nichts zu diesem FM-Vorfall finden; in den zehn Ausgaben nach dem FM-Vorfall wurde FM jedenfalls nicht erwähnt. In allen uns vorliegenden RV-Ausgaben wurde FM nur zweimal genannt:
RV 07.01.2001
"SPD-Generalsekretär Franz Müntefering hat sich gegen das Klonen von menschlichen Embryos ausgesprochen. Dies müsse per Gesetz definitiv ausgeschlossen und verboten werden. Hingegen soll die Wissenschaft nach seiner Ansicht untersuchen, ob aus körpereigenen Zellen das nötige Material für Ersatzorgane entwickelt werden könne. Das erklärte Müntefering heute im Deutschlandfunk."
RV 25.5.2001
"Zur Stärkung des Interesses von Jugendlichen am politischen Handeln müssen neue Formen in der Jugendarbeit beschritten werden. Diese Ansicht vertreten der Bund der deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und SPD-Generalsekretär Franz Müntefering. Es bestehe Einigkeit darüber, dass solche Aktionen insbesondere auf Orts- und Regionalebene der Verbände stattfinden müssten, erklärte der BDKJ in Düsseldorf im Anschluss an ein Gespräch mit Müntefering in Berlin."
FM war auch bei der "Begegnung des Präsidiums der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands und Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz" am 04.12.2000 anwesend. In der "Gemeinsamen Presseerklärung" vom 04.12.2000 hieß es dann:
"Die Gesprächspartner stimmten darin überein, dass bei der notwendigen Integration ausländischer Mitbürger ein möglichst breiter Konsens angestrebt werden sollte, um den inneren Frieden nicht zu gefährden. Beide Seiten betonten, dass das Asylrecht in der gegenwärtigen Form erhalten bleiben müsse. Zudem müssten politische und gesellschaftliche Kräfte zusammenwirken, um jede Form von Radikalismus zu bekämpfen. Neben polizeilichen und rechtlichen Maßnahmen sei es wichtig, vor allem jungen Menschen eine Perspektive zu eröffnen und ihnen Werte zu vermitteln, die eine radikale Gesinnung ausschließen. Dazu gehören eine Erziehung zu einem Wertverhalten und entsprechende Maßnahmen im Bildungsbereich. Gerade im kirchlichen Bereich gebe es eine Reihe von Modellen, wie z.B. muslimische Kinder in katholischen Kindergärten. Die Bischöfe begrüßten trotz einiger geäußerten Bedenken die Verabschiedung der Charta der Grundrechte für die EU."

Wenn die Freundschaft zwischen SPD und V2-Stab so warmherzig ist, dann überrascht es nicht, wenn Hammerschmidt als Täuschungsmanöver für die Treudoofen nur kurz sein "Du - Du - Du" haucht, um sofort wieder zur Tagesordnung überzugehen. Wer sich mit Verweis auf solche Theaterstückchen selbst belügt, ist nicht leicht von jeder Schuld freizusprechen.

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