Homosexuelle und Kirche

( Kirche zum Mitreden,  27.10.1998 )
1. Begriffsbestimmung Homosexualität
N.B.: Auf den Seiten von KzM wurde bereits öfters zur Thematik "Homosexualität" geschrieben; mit Blick auf die drohende Gefahr, daß in Deutschland wohl sehr bald die "Homosexuellen-Ehe" eingeführt werden soll, und als unumstößlichen Beweis dafür, daß die V2-Sekte ihre Anhänger in die Hölle führen will, seien hier einige Informationen über "Homosexualität" und ihre Verurteilung durch Gott zusammengestellt; statt Links auf frühere Texte zu legen, wiederholen wir der Einfachheit halber die früher veröffentlichen Punkte - wer die anderen Texte von KzM schon kennt, kann also direkt beim vierten Abschnitt weiterlesen.
Zunächst darf man Homosexualität nicht als "gleichgeschlechtliche Liebe" bezeichnen, denn, wie das Wort zu erkennen gibt, geht es um die Sexualität [homos (griech.) - gleich; nicht zu verwechseln mit homo (lat.) - Mensch]; wenn manche nun mit Vokabeln jonglieren und von Homophilie (von philein - lieben) reden, aber eigentlich doch Homosexualität meinen, sollte man sich dadurch nicht täuschen lassen. Sexualität kann zwar Ausdruck der Liebe sein, wenn sie aber den gesunden ehelichen Rahmen verläßt, ist sie der Liebe entgegengesetzt und schwer sündhaft. Lieben nur diejenigen Eltern ihre Kinder wirklich, die mit ihnen sexuellen Verkehr haben? Wie soll sich Geschwisterliebe manifestieren? Wie ist jemand zu beurteilen, der sich als "kinderlieb" oder "tierlieb" bezeichnet?
Welchen Zweck hat die Sexualität? An sich nur die Zeugung von Nachkommenschaft! Die Befriedigung des Geschlechtstriebes kann eine Begleiterscheinung bei der Sexualität sein und darf v.a. nie von dem eigentlichen Zweck getrennt werden. Jeder Gebrauch der Sexualität, der deren eigentlichen Zweck direkt ausschließt, ist immer schwer sündhaft, denn dadurch würde die von Gott gesetzte Ordnung in einem wichtigen Bereich schwer mißachtet und bekämpft.
Es gibt keine Homosexualität, sollte damit eine Veranlagung gemeint sein, ergo gibt es eigentlich auch keine Homosexuellen. Es gibt aber durchaus Menschen, die mit Gleichgeschlechtlichen Unzucht treiben, und diese Art der Unzucht ist schlimmer als Ehebruch.
Außerehelicher Geschlechtsverkehr ist eine Todsünde, bleibt aber noch immer im Rahmen des natürlichen Verlangens nach Sexualität mit einem andersgeschlechtlichen Partner. Infolge der Erbsünde gibt es jedoch auch Neigungen, die völlig den Rahmen des natürlichen Verlangens verlassen und daher auch als peccata contra naturam [lat. peccatum - Sünde] oder perversio [lat. vertere - drehen, wenden, d.h. verkehrte, falsche Neigung] bezeichnet werden, z.B. Masturbation. Es fällt in der Tat schwer, anzunehmen, daß ein geistig völlig gesunder Mensch sich dazu hinreißen lassen könnte, sich selbst zu beflecken. Objektiv krankhafte Neigungen zu verspüren, darunter auch homosexuelle Neigungen, muß aber nicht immer ein sicheres Indiz dafür sein, daß man geisteskrank ist, sondern kann in manchen Fällen - infolge der Erbsünde - auch bei normalen Menschen ganz vereinzelt auftreten.
In deutschsprachigen moraltheologischen Standardwerken wird die Thematik der Perversionen oft auf Lateinisch behandelt, um niemanden mit diesbezüglichen Aussagen zu belasten, denn es ist zutiefst ekelerregend, über Greuel wie Homosexualität etc. zu erfahren. Heutzutage, im Zuge des allgemeinen Sittenverfalls, haben sich nur noch wenige den natürlichen Ekel vor Homosexualität bewahrt; mittlerweile dürfen Sodomiten in verschiedenen Ländern sogar Kinder adoptieren, im Kinderprogramm laufen Sendungen über "Schwule und Lesben", und in den von V2-Funktionären okkupierten ehemaligen katholischen Kirchen werden sogar "Gottesdienste für Homosexuelle" abgehalten. Es ist also nötig, mit aller Entschiedenheit das Unheil zu bekämpfen, daß der Welt aus den Sünden gegen die Natur droht.
Die Strafproblematik betrachten wir hier nicht weiter; es ist Aufgabe des Gesetzgebers, zur allgemeinen Wohlfahrt der Staatsbürger beizutragen, ggf. auch durch Androhung bzw. Anwendung von Strafe. Im Deutschland des 20. Jahrhunderts hat der Staat nicht immer in gleicher Weise auf Homosexualität reagiert: Anfangs wurden Homosexuelle erschossen, später gefoltert, dann inhaftiert, nachher öffentlich anerkannt, schließlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Dieser zügige und nicht unbeträchtliche Wandel in der Reaktion auf Homosexualität erfordert vom Bürger eine gewisse Anpassungsfähigkeit an die staatliche Normierung. Wir betonen in diesem Zusammenhang nochmals, daß wir Extreme ablehnen.

2. Beurteilung der Homosexualität in der Heiligen Schrift
Im AT drückt vor allem der Bericht über die Stadt Sodom die Verurteilung der Homosexualität durch Gott aus. Als der Herr den Stammvater Abraham besuchte, sagte er: "Das Klagegeschrei wider Sodom und Gomorra ist groß; ihre Sünde ist überaus schwer. Ich will hinab und sehen, ob das Klagegeschrei, das zu mir gedrungen ist, ihren Taten entspricht oder nicht. Ich muß mich darum kümmern" (Gen 18,20f). Gott verspricht Abraham, die Stadt Sodom nicht zu vernichten, wenn sich dort zehn Fromme finden. Zwei Engel kommen nach Sodom und kehren bei Lot ein. "Noch waren sie nicht schlafen gegangen, da umringten die Männer der Stadt Sodoms, Sodoms Leute, das Haus. Jung und alt waren dabei, das Volk insgesamt vom äußersten Ende her. Sie riefen Lot zu und sprachen zu ihm: 'Wo sind denn die Männer, die heute nacht zu dir gekommen sind? Führe sie heraus zu uns, wir wollen sie erkennen" (Gen 19,4f) ["erkennen" bezeichnet in der biblischen Ausdrucksweise sexuellen Verkehr]. Offenkundig gibt es außer Lots Familie niemanden, der die Greuel der Homosexualität verurteilt. Die Folgen sind eindeutig: "Die Sonne war eben über der Erde aufgegangen, und Lot war in Zoar angekommen. Da ließ der Herr auf Sodom und Gomorra Schwefel und Feuer vom Himmel herab regnen und vernichtete von Grund auf jene Städte, die ganze Umgebung, alle Einwohner der Städte und was auf dem Erdboden wuchs" (Gen 19,23-25). Im Buch Levitikus [cf. die Redewendung: "jemandem die Leviten lesen"] heißt es zur Homosexualität: "Du darfst einem Mann nicht beiwohnen, wie man einer Frau beiwohnt; das wäre ein Greuel" (Lev 18,22); "Wohnt ein Mann seinesgleichen wie einem Weibe bei, so haben beide Abscheuliches getan; sie sollen des Todes sterben; Blutschuld belastet sie" (Lev 20,13).
Im NT betont Christus die Heiligkeit der Ehe und verurteilt ausdrücklich sogar die Gedankensünden, die gegen die eheliche Ordnung verstoßen: "Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau lüstern anschaut, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen" (Mt 5,27f) [im griech. Originaltext heiß es: "jeder, der eine Frau anblickt, um sie zu begehren" - es geht um die böse Absicht, nicht um ein möglicherweise unbeabsichtigt auftretendes Verlangen, das einfach ignoriert oder ggf. auch direkt bekämpft werden muß]. Die Unauflöslichkeit der Ehe begründet Christus mit dem bei der Schöpfung festgelegten Ziel (Mt 19,1-9).
Paulus erklärt, warum es überhaupt "Homosexualität" gibt: "Sie vertauschten den wahren Gott mit den falschen Götzen und verehrten und beteten das Geschöpf an anstatt den Schöpfer, der da hochgelobt sei in Ewigkeit. Amen. Deshalb gab sie Gott ihren schändlichen Leidenschaften preis. Ihre Weiber verkehrten den natürlichen Verkehr in den widernatürlichen. Ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in ihrer wilden Gier zueinander" (Röm 1,25-27). Und was solchen Menschen blüht, muß auch jeder wissen: "Unzüchtige, Götzendiener, Ehebrecher, Lüstlinge, Knabenschänder, Diebe, Habsüchtige, Trunkenbolde, Gotteslästerer, Räuber werden am Reiche Gottes keinen Anteil haben" (1 Kor 6,9f).
Petrus mahnt: "Gott hat ja auch der sündigen Engel nicht geschont, sondern sie in die Hölle hinabgestürzt und den finsteren Abgründen übergeben, um sie für das Gericht aufzubewahren. Auch der alten Welt hat er nicht geschont. Nur Noe, den Herold der Gerechtigkeit, hat er mit noch sieben anderen gerettet, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen hereinbrechen ließ. Auch die Städte Sodom und Gomorrha verurteilte er zum Untergang und legte sie in Asche. Damit wollte er künftigen Frevlern ein warnendes Beispiel geben. Nur den gerechten Lot, der unter dem zügellosen Wandel der zuchtlosen Menschen schwer zu leiden hatte, hat er gerettet. Denn was der Gerechte, der unter ihnen wohnte, an ruchlosen Taten zu sehen und zu hören bekam, bereitete seiner gerechten Seele Tag für Tag Qualen. So weiß der Herr die Frommen aus der Prüfung zu erretten, die Gottlosen aber für den Tag des Gerichtes zur Strafe aufzubewahren, besonders solche, die unreiner Fleischeslust frönen und die Hoheit des Herrn verachten" (2 Petr 2,4-10).

3. Beurteilung der Homosexualität in der kirchlichen Verkündigung
Die Kirche ist natürlich völlig außerstande, etwas anderes als die moralische Norm von Schrift und Tradition vorzulegen; Homosexualität und andere Perversionen werden deshalb zu den vier "himmelschreienden Sünden" (1. der vorsätzliche Totschlag (Mord), 2. die widernatürliche Unzucht, 3. die Unterdrückung der Armen und Hilflosen, 4. die Vorenthaltung des gerechten Lohnes) gezählt. An dieser Beurteilung gibt es nichts zu beschönigen oder zu verharmlosen, durch alle Jahrhunderte blieb die Kirche dieser Lehre treu. Auch ideologische Verwirrungen, denenzufolge Homosexualität eine angeborene, damit dann auch nicht mehr widernatürliche, Neigung ist, konnten die Kirche nicht vom Pfad der Wahrheit abbringen.

4. Die Revolution der Konzilssekte - die "oberste Heeresleitung"
Die V2-Sekte, deren alleiniges Ziel ist, das Reich des Antichristen zu erbauen, weiß natürlich um den zerstörerischen Effekt der Homosexualität, sowohl für das Individuum als auch für die Gesellschaft. Deshalb ist es nur logisch, daß die Homosexualität als wichtige Waffe gegen das Christentum eingesetzt wird. Mit Roncalli endete ja die Verurteilung von Irrtümern, und immer freizügiger wurde in der Konzilssekte vieles geduldet oder gar propagiert, was klar gegen Gott und seine Kirche gerichtet ist, darunter auch die Homosexualität. Einen entscheidenden Durchbruch bildete der "Katechismus der Katholischen Kirche" (KKK) von 1993, ein arg umfangreicher Wälzer, der das neue Credo der V2-Sekte vorlegt, verfaßt im besonderen von dem Häresiarchen Joseph Ratzinger. Im wesentlichen ähnelt der KKK sehr stark den Texten des "Vatikanum 2", d.h. außer den offensichtlichen Häresien werden auch richtige Aussagen zu Glaubens- und Sittenfragen getroffen. Mit dieser Verschleierungstaktik soll gewährleistet werden, daß auch weitgehend arglose Menschen auf dem breiten Pfad bleiben, der ins Verderben führt, und sich nicht zur katholischen Kirche, der Arche des Heiles, flüchten.
Auch in Bezug auf die Homosexualität bleibt Rom scheinbar in der Schwebe, was aber de facto eine Ablehnung der klaren katholischen Lehre bedeutet. Im KKK gibt es einen Abschnitt "Keuschheit und Homosexualität", den wir hier vollständig zitieren:
"2357 Homosexuell sind Beziehungen von Männern oder Frauen, die sich in geschlechtlicher Hinsicht ausschließlich oder vorwiegend zu Menschen gleichen Geschlechtes hingezogen fühlen. Homosexualität tritt in verschiedenen Zeiten und Kulturen in sehr wechselhaften Formen auf. Ihre psychische Entstehung ist noch weitgehend ungeklärt. Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, "daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind" (CDF ["Kongregation für die Glaubenslehre"], Erkl. "Persona humana" 8). Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.
2358 Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; für die meisten von ihnen stellt sie eine Prüfung dar. Ihnen ist mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Veranlagung erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.
2359 Homosexuelle Menschen sind zur Keuschheit gerufen. Durch die Tugenden der Selbstbeherrschung, die zur inneren Freiheit erziehen, können und sollen sie sich – vielleicht auch mit Hilfe einer selbstlosen Freundschaft –, durch das Gebet und die sakramentale Gnade Schritt um Schritt, aber entschieden der christlichen Vollkommenheit annähern."
Quasi bloß referierend und teilnahmslos erwähnt Rom die kirchliche Lehre, nur um sie letztlich völlig abzulehnen. Der Trick besteht darin, die inexistente "Veranlagung" vorzuschieben - die zudem noch bei verhältnismäßig vielen Menschen vorhanden sein soll -, um den Dammbruch zu bewirken und Homosexualität irgendwie doch salonfähig zu machen. Neu-Rom vertraut auf die bewährte Eigendynamik: Indem die Zügel gelockert werden, kommt es auf breiter Front zur Zügellosigkeit. Schauen wir also, wie Neu-Roms Weisungen rezipiert werden.

5. Die Revolution der Konzilssekte - die "Basis"
Hier bietet sich ein Bild der Verwüstung, wie es schlimmer kaum noch denkbar ist, wie etwa das Bild (53 KB) aus dem Programm SS 1995 der "EKSG ["Evangelische und Katholische Studenten- und Studentinnengemeinde"] an der FH Jülich" belegt. Jülich ist ein kleines Städtchen mit gerade mal 20.000 Einwohnern, das wohl nur durch die ehemalige KFA ["Kernforschungsanlage"; jetzt: "Forschungszentrum"] einigen bekannt sein dürfte. Das Programm trägt den Titel "Unruhe ist Christenpflicht". Selbstverständlich ist Unruhe - jedenfalls um ihrer selbst willen - gerade nicht Christenpflicht: Bei der Geburt Jesu verkünden die Engel: "Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen seiner Huld" (Lk 2,14); cf. auch den Gruß "Friede sei mit Euch" (Lk 24,36); allerdings soll nicht in einem falschen Irenismus Frieden um jeden Preis gehalten werden: "Soweit es möglich ist und auf euch ankommt, lebt mit allen Menschen in Frieden" (Röm 12,18); s. auch Lk 12,51. Christen zu "Unruhestiftern" abzurichten, ist also mehr als verfehlt. Bezogen auf das Programm der Jülicher "Christen" muß man zudem feststellen, daß es Sache von rückgratlosen Duckmäusern sein mag, in den Ruf des Pöbels nach "Anerkennung" der "Homosexualität" einzustimmen - Christen haben mit solchen Ansinnen nichts zu schaffen, sondern halten mutig die Wahrheit dagegen. Diese maßlose Anbiederung an die verkommene Welt, wie sie in dem Programm der "EKSG" praktiziert wird, hat bestenfalls eine extreme Grabesruhe als Ergebnis. Nun, wer wissen will, wie "katholische" Jugendarbeit aussieht, bzw. wo seine "Kirchensteuergelder" landen, findet u.a. im Jülicher Programm eine Antwort. Wer jetzt meint, derlei Entgleisungen dürften nicht als eigentliche Position der katholischen Kirche [lies: V2-Sekte] aufgefaßt werden, begeht sehr wahrscheinlich schuldhaften Selbstbetrug: Dieses Programm ist öffentlicher Natur, es lag in einer Kirche aus, und falls der "Bischof" tatsächlich nichts davon wissen sollte, gehörte er auch nach V2-Maßstäben abgesetzt. V.a. ist Jülich ja nicht der einzige Ort des Lasters; im Internet werben "katholische Pfarrer" ganz unverhohlen und SOGAR IM AUFTRAG IHER "DIÖZESE" für Sodomie. So gibt es da z.B. die Homepage von "Tommy" (Bild 9 KB) alias "Pfarrer" Thomas Kammerer, der folgende Aussagen dritter auf seiner Seite veröffentlicht: ""Seit meiner Pubertät frage ich mich, ob ich schwul bin. In der Schule und auch in unserer Gemeinde wurden Homosexuelle meist als Abartige, Perverse oder einfach als Fehlentwicklung der Schöpfung dargestellt. Und dann wurde mir klar - "Ich bin so einer". Ralf (31)
"Ich wagte es nicht, auch nur einer Menschenseele meine Homosexualität anzuvertrauen. Ich wurde depressiv und zog mich aus meinem Freundeskreis zurück." Angelika (19)"
Nach derlei Zitaten schreibt "Tommy": "Hallo! Vielleicht hast Du dich in der einen oder anderen Aussage wiedergefunden oder kennst diese Gefühle?  Vielleicht möchtest Du doch einmal mit jemandem über Deine Gefühle, Deine Fragen - über Dich reden? Dafür stehe ich Dir als Jugendpfarrer gern diskret zur Verfügung." Die Gespräche sollen aber wohl nicht dazu führen, Todsünder auf den Pfad der Tugend zu führen, denn "Tommy" gibt den Hinweis:
"Das Pastorale Forum der Erzdiözese München und Freising, eine Art Diözesansynode aus Bischof, Priestern und Laien, stellte z.B. fest: 'Homosexuelle dürfen in keiner Weise ausgegrenzt und zurückgesetzt werden. Verbände und Gemeinden sollten sich dafür einsetzen, daß ein differenziertes, positives Verständnis für homosexuell veranlagte Menschen zunehmend auch in der kirchlichen Öffentlichkeit Anerkennung findet. Die Bemühungen verschiedener Gruppen, diesen Menschen innerhalb der Kirche einen Lebensraum zu vermitteln, werden begrüßt.'"
Und dann kommt "Tommys" Machtwort:
"Homosexualität ist auch keine Sünde!!!
Du brauchst also keine Angst zu haben. Auch wenn Du schwul/lesbisch bist, hast Du einen Platz im Himmel! Du bist von Gott geliebt, so wie Du bist!"
Ist hier jemand, der größer ist als Gott (cf. Lk 11,31f), daß er meint, die biblische Lehre und die Tradition der Kirche einfach über den Haufen werfen zu können bzw. müssen? Jedenfalls nennt "Tommy" kein anderes "Argument" als seine Autorität - da muß Gott sich wohl unterordnen.
Dreh- und Angelpunkt der "Homo-Szene" der V2-Sekte dürfte jedoch die Homopage von Hans-Albert Gunk "OP", "Dominikaner", Dipl.-Theol., Dipl.-Päd., geb. 1949, Beauftragter für "Homosexuelle und Kirche" im "Bistum Hildesheim", sein (e-mail: phag.op@t-online.de). Falls das "p" in der Adresse für "Pater" stehen sollte (cf. "prhl"), dürfte Gunk dennoch kein Priester, sondern mit der ungültigen "neuen Ordinationsformel" "geweiht" worden sein. In dem Fall wäre aber noch zu fragen, warum Gunk seinen "Pater-Titel" nicht angibt.
Also hier ist ein Hochoffizieller am Werk, jemand, der nicht nur mit ausdrücklicher Billigung, sondern gar im Auftrag der "Diözesanleitung" arbeitet, der also nicht für fromm klingende Worte zuständig ist, sondern die Realität der V2-Sekte widerspiegelt. Sein Internet-Sermon erschien in der Zeitschrift "Wort und Antwort", hg. von "Dominikanern", 2/98. Gunk hat den Aufbau seiner Homopage wenigstens einmal etwas geändert (durch Kürzungen auf der Startseite bzw. Umstellung der Texte auf verschiedene Links). Die Haltung / "Argumentation" Gunks bleibt aber immer dieselbe, und wegen ihrer Ausführlichkeit verwenden wir nur die Fassung vom 11.06.1998. Diese enthält drei Texte, wobei der erste ("'Am Anfang habe ich ihn richtig gehaßt.' - Erfahrungen von Eltern mit ihrem schwulen Sohn") und der letzte ("'Keiner hat sich selbst gemacht ...'") von Gunk stammen, der zweite ("'Ja, mein Erbe gefällt mir gut.' - Skizzen zu einer Gay-Spiritualität") von Ulrich Engel "OP", "Dr. theol.",  geb. 1951, "Lehrbeauftragter für Philosophie an der Phil-Theol. Hochschule Münster". Die ersten beiden Texte sind beide aus "Wort und Antwort" 2/98 übernommen. In der momentanen Fassung der Startseite steht nur noch der dritte Text.

Zu 1) Gunk, "'Am Anfang habe ich ihn richtig gehaßt.' - Erfahrungen von Eltern mit ihrem schwulen Sohn"
Gunk versucht, das natürliche Entsetzen der Eltern über die Greueltaten ihres Kindes dadurch aus der Welt zu schaffen, daß er den Eltern weismacht, Gott höchstpersönlich habe ihr Kind "umgepolt", aber nicht "falsch gepolt". Gunk skizziert die Situation: "Alle Eltern entwickeln bewußt oder unbewußt Phantasien und Pläne über die Zukunft ihrer Kinder. Eines Tages werden sie eine nette Frau oder einen sympathischen Mann kennenlernen, heiraten und Kinder - Enkelkinder! - bekommen. Der 'normale' Weg ist die Heterosexualität und die Vorlage dazu aus der eigenen Biographie und dem gesellschaftlichen Männer- und Frauenbild, wie es mannigfach durch Schulbücher, Werbung, Filme und Literatur vermittelt wird, bekannt und vertraut. Ein schwuler Sohn und eine lesbische Tochter stellen alles in Frage. Das eigene Kind erscheint fremd und unvertraut."
Gunk gibt nun der Heilsgeschichte, letztlich Gott, die "Schuld" für dieses "Mißverständnis": "In der spontanen Reaktion kommt der durch eine mehr als zweitausendjährige christlich-jüdische Tradition geprägte tiefsitzende Affekt gegenüber homosexuellem Verhalten zum Audsruck, der bis in unser Jahrhundert hinein das Denken und Empfinden gegenüber Schwulen und Lesben bestimmt hat. Wie eine Zusammenfassung des kirchlich-gesellschaftlichen common sense aus der Mitte des 20. Jahrhunderts lesen sich die Bemerkungen des Moraltheologen Bernhard Häring aus dem Jahr 1957:
'Die pervers Veranlagten sind vielfach durch ein verfehltes, ungezügeltes Leben oder durch psychische Defekte in ihrer sittlichen Freiheit und Verantwortlichkeit gehemmt. Aber ihre Veranlagung als solche entschuldigt sie nicht, ebensowenig, wie die natürliche Leidenschaft den Unzuchtssünder freispricht. Sie sind nach dem Maß der noch vorhandenen Freiheit verantwortlich.' (Häring, Bernhard, Das Gesetz Christi. Freiburg (4)1957, S. 1148)
Damit sind die wesentlichen Stichworte genannt, die das Alltagswissen vieler Menschen über Homosexualität und homosexuelle Menschen auch heute noch prägen: Perversion, ungezügelte Triebhaftigkeit und psychische Defekte. Weibliche und vor allem männliche Homosexualität gehören in den Bereich des Unnormalen, des Pathologischen und Kranken." Also die Arche des Heils soll eine Arche des Unheils gewesen sein und damit Gott der Urheber allen Übels!
Also Schluß mit Gott, her mit Gunk: Durch Propaganda-Methoden, etwa in "Elterngruppen", werden die Eltern darauf getrimmt, den Greuel als Gottesgeschenk zu akzeptieren. Das Resultat dieser Gehirnwäsche, die die Eltern willig über sich ergehen lassen: "Ein schwuler Sohn - na und? Stand am Anfang der Schock und die Angst vor der Stigmatisierung des Kindes und der Familie, verbunden mit dem Bedürfnis, die Homosexualität des Kindes wie ein Geheimnis zu hüten, so entwickeln Eltern - gestützt durch die Erfahrungen in der Elterngruppe - zunehmend eine selbstbewußt-trotzige Einstellung gegenüber ihrer Umwelt." Um auch den letzten Zweifel an der antichristlichen Haltung der V2-Sekte auszuräumen, schließt Gunk seinen Text mit Zitaten, in denen die - nach V2-Maßstäben moralisch richtige - Haltung der Eltern des vermeintlich "Schwulen" zum Ausdruck kommt: "'Was wissen die Oberen in der Kirche denn vom eigentlichen Leben?' meint Herr Lenz. 'Nicht nur, wenn es um Homosexualität geht. Auch im Betrieb, auf der Arbeit - das sind doch völlig verschiedene Welten.' Und Frau Lenz erwidert: 'Die offizielle Haltung der Kirche, die immer noch negativ über die Homosexuellen urteilt, hat für meinen Glauben keine Rolle gespielt. Ich habe oft in der Kirche Trost gesucht und bedauert, daß unser alter Pfarrer nicht mehr da war. Mit dem hätte ich über alles reden können. Ganz wichtig war für mich: Mein Mann und ich wollten immer dieses Kind. Und als wir es bekamen, war es für uns wie ein Geschenk Gottes. Ich habe mir immer gesagt: Das mußt du annehmen. Was Gott schenkt, kann nichts schlechtes sein.'" Kirchliches Lehramt - Nein, Danke! Rebellion gegen die - in der V2-Sekte vermeintliche - Hierarchie ist angesagt.

Zu 2) Engel - "'Ja, mein Erbe gefällt mir gut.' - Skizzen zu einer Gay-Spiritualität"
Engel stellt einleitend fest, daß es keine explizite "Gay-Spiritualität" ["Gay" kann zwar für männliche und weibliche "Homosexuelle" gebraucht werden, Engel bezieht seinen Text aber in erster Linie auf Männer] gibt. Die naheliegende Antwort, daß es keine "Homosexuellen" gibt, ergo auch keine spezifische Spiritualität für derlei Phantome, läßt Engel nicht gelten, und verpaßt den "Schwulen" erst einmal einen Schutzpatron: So wie z.B. der hl. Gereon der Patron gegen Kopfweh und die hl. Imelda Patronin der Erstkommunikanten ist, so wird der hl. Sebastian von Engel zum "Schutzpatron der Schwulen" "erhoben". Zunächst geben wir einige Informationen über den Heiligen:
"Sebastian (Kf. Wastl; griech. = lat. Augustus = der Erhabene, Ehrwürdige), Hl., römischer Märtyrer wahrscheinlich aus der diokletianischen Verfolgung nach 300. Eine Legende ohne geschichtlichen Wert macht ihn zum Offizier der kaiserlichen Leibgarde, der auf Befehl des Kaisers mit Pfeilen erschossen und als tot geglaubt liegengelassen worden, dann durch die Pflege der Witwe Irene wieder genesen und, sich neuerdings dem Kaiser als Christ bekennend, durch Keulenschläge getötet worden sei. Die Leiche sei in eine große Kloake geworfen und von einer Lucina bestattet worden. Grabstätte "ad Catacumbas" an der altrömischen Via Appia in der Kirche San Sebastiano. M-Fest am 20. Jänner seit 354. Darstellung: als entblößter, von Pfeilen durchbohrter, an einen Baumstumpf gebundener Jüngling. Oder in Ritterrüstung, Pfeile in der Hand. Meist mit Rochus als Pestpatron. Patron gegen die Pest seit 7. Jh. (weil der Pfeil als Symbol plötzlicher Krankheiten galt, besonders in der Auffassung, die Pest werde von Pestengeln bzw. Pestdämonen durch geheimnisvolle Pfeile hervorgerufen. Erst später, seit dem 14./15. Jh., trat ihm Rochus im Pestpatronat zur Seite); der Eisenhändler, Gerber, Gärtner, Kreuzritter, Kriegsinvaliden, Schützengilden, Soldaten, Steinmetze, Töpfer, Tuchmacher, Zinngießer; der schwachen, kränklichen Kinder; der Sterbenden, der Brunnen (durch die Legende bedingt); des Viehs; bei Verwundungen, Viehseuchen; gegen Religionsfeinde" (O. Wimmer, Handbuch der Namen und Heiligen, Innsbruck 1956, 406f).
Zurück zu Engel: "Wo christliche Glaubenstradition und homosexuelle Kultur aufeinandertreffen, da ist in der Regel der Hl. Sebastian nicht weit – und dies, obwohl die klassische Ikonographie der schwulen Gemeinde ganze Heerscharen potentieller Schutzpatrone anbietet. Zu denken wäre etwa an die Adonis-Figur des Jusepe de Ribera im Palazzo Corsini zu Rom oder an Caravaggios Darstellung des Hl. Matthäus in der Kirche San Luigi dei Francesi, gleichfalls in Rom. Bildhafte Konkurrenz hätte der Sebastian-Gestalt aber auch durch das biblische Freundespaar David und Jonathan oder den Zisterzienser-Abt Aelred von Rievaulx ("De spirituali amicitia"; 1164 oder später) zuwachsen können. Und doch: 'Kein Rivale hinderte den heiligen Sebastian, die Verehrung des männlichen Körpers für sich zu beanspruchen' (D. Fernandez, Der Raub des Ganymed. Aus dem Französischen übers. von V. Vannahme, Freiburg/Br. (2)1992, 149). Unisono haben sich 'die' Schwulen den altchristlichen Märtyrer Sebastian zum Schutzpatron erkoren."
Engel blickt auf verschiedene Darstellungen des hl. Sebastians in der Kunst und bleibt schließlich bei einer ziemlichen Barbarei hängen: "Fast schon in skandalöser Weise weit über die so entstandenen Konventionen hinaus führt ein Kupferstich des Venezianers Jacopo de’ Barbari, insofern hier die einzig gebliebene Legitimation zur Präsentation des nackten Jünglings, nämlich die auf das Martyrium verweisenden Pfeile, ausgeblendet sind. Mit seinem auf diese Weise innovativen Bild treibt der Künstler (* um 1445 in Venedig [?], + um 1515 in Brüssel [?]) den erotischen Aspekt, der dem Sebastian-Motiv seit der Renaissance unterlegt ist, in eine bis dahin nicht bekannte Dimension vor: Der gefesselte Heilige bietet sich dem Betrachter in unverletzter Schönheit dar 'und gleicht sich so den Darstellungen der in Liebesbanden Schmachtenden an. Wehrlos, wie dem Betrachter, ist er seiner eigenen erotischen Spannung ausgeliefert: Sein erigiertes Glied hält das Lendentuch, das im nächsten Augenblick herabzugleiten verspricht. Die Blicke des Zuschauers aber werden zu ‚Pfeilen der Liebe‘ (Francesco di Barberino), die den Leib Sebastians treffen' (Ph. Helas, Der heilige Sebastian von Jacopo de’ Barbari, in: Ch. Geissmar-Brandi / E. Louis (Hrsg.), Glaube Liebe Hoffnung Tod, aaO., 116). – Die Grenze zur Pornographie ist nun nicht mehr weit."
Man darf gespannt sein, ob die Beauftragten der V2-Sekte demnächst auch für andere Todsünder Schutzpatrone aufstellen wird, für Diebe, Mörder etc., so wie es in der heidnischen Antike ja z.B. auch den Gott der Diebe und Kaufleute (Hermes (griech.) / Merkur (lat.)) gab, und das heidnische Pantheon überhaupt aus Lastergesellen bestand, s. alleine schon die sexuellen Eskapaden des "Göttervaters Zeus".
Engel steigert sich in immer tollere Obszönitäten hinein, die man durchaus auch als Blasphemien auffassen kann: Gott solle der Urheber der sinnlosen, rein genußsüchtigen sexuellen Verirrung sein: "Um die Ausbildung exakt dieses selbstbewußten ‚I am what I am‘ geht es in der Biographie eines jeden Menschen – ob homo- oder heterosexuell. Nur wer imstande ist, sich selbst anzunehmen, wer lernt, sich selbst zu lieben, ist in der Lage, ein erfülltes und deshalb glückliches Leben zu führen. In ganz besonderer Weise jedoch haben sich schwule Menschen an dieser Aufgabe abzuarbeiten, wird ihnen doch von einer mehrheitlich homophoben Gesellschaft immer wieder neu insinuiert, die im eigenen Leben entdeckte Homosexualität sei ein krankhaft-sündiger Makel der Persönlichkeit." Engel trichtert seinen Lesern ein, man MÜSSE sich geradezu zu seinen perversen Neigungen und Handlungen "bekennen", um ein gottgefälliges Leben zu führen: "In analoger Weise stellt auch die spirituelle Akzeptanz der eigenen Homosexualität in der Regel das Ergebnis eines längeren Lernprozesses dar. Wir können uns unsere sexuelle Orientierung nicht aussuchen. Vielmehr erfahren wir sie als etwas Vorgegebenes, als Bestandteil der geschaffenen Wirklichkeit. Als gläubige Christen behaupten wir diese uns bestimmende Realität als Ausweis der guten Schöpfung Gottes: 'Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.' (Gen 1,31). Von dieser biblisch gesetzten Prämisse her definiert sich der Mensch nicht aus sich selbst heraus, sondern er verdankt sich zu allererst seinem Schöpfer."
Im weiteren vergleicht Engel den Auszug Israels aus Ägypten mit dem sog. "coming out", i.e. dem öffentlichen Bekennen der Perversion: "Der Auszug aus dem Sklavenhaus der heterosexuellen Normen - Die Geschichte des persönlichen coming outs wie auch des der Bewegung stellt einen Befreiungsprozeß dar. Ihr theologisch-spirituelles Urmodell findet dieser in der biblisch tradierten Exodus-Erzählung (Ex 12,1-15,21). Im Widerstand gegen den übermächtig erscheinenden Pharao wie auch gegen die eigene, von nackter Angst diktierte Unbeweglichkeit bricht das Volk der Israeliten auf, um den Banden des Sklavenhauses zu entfliehen. Ähnlich zur Geschichte der Schwulenbewegung schließen sich auch in der Geschichte vom Auszug aus Ägypten viele je einzeln Betroffene zu einer Bewegung zusammen. Es wäre allerdings vermessen, wollte man die biblische Auszugs-Story bloß als eine Geschichte (über-)menschlicher Widerstandsfähigkeit lesen. Entscheidend ist – und dies macht die Besonderheit der Exodus-Überlieferung als Teil der jüdisch-christlichen Schrift aus – die Behauptung, Gott selbst habe die Befreiung des Volkes bewirkt. Genau an diese Befreiungserfahrung, die gläubige Menschen jener Zeit gemacht haben, kann eine Gay-Spiritualität anknüpfen. Der Kampf der Schwulen-Bewegung gegen die unbefragt universal gesetzte Dominanz des heterosexuellen Menschenbildes wie auch das Bemühen eines jeden einzelnen Schwulen, sich den herrschenden männlich-weiblichen Normen zu entziehen, kann sich unter theologisch-spirituellem Vorzeichen das versklavte Volk Israel zum Vorbild nehmen. Vor dem Hintergrund der 3.000 Jahre andauernden Diskriminierung und Unterdrückung der Schwulen erzählt das Exodus-Buch eine Befreiungsgeschichte, deren gläubiger Hoffnungsgrund in den wunderschönen Liedern von Mirjam (Ex 15,21) und Mose (Ex 15,1-19) seinen Ausdruck gefunden hat: 'Meine Stärke und mein Lied ist der Herr, er ist für mich zum Retter geworden' (Ex 15,2)." - Daß kein einziger dieser Texte irgendwie mit Homosexualität in Verbindung gebracht werden kann, und die Homosexualität in der Bibel ausschließlich verurteilt wird, stört Engel nicht.
Den Endpunkt des Textes und jeden logischen Denkens gleichermaßen bilden Engels Spekulationen über die Osterbotschaft im Zusammenhang mit AIDS. Diese Geschmacklosigkeiten müssen im Zusammenhang mit den V2-Prämissen gesehen werden, daß es a) keine moralischen Normen und b) keine Auferstehung des Fleisches, sondern nur eine rein symbolische Pseudo-Auferstehung gibt. Wer sich von den elementaren Prinzipien des Christentums verabschiedet hat, der kann dann Engels Vision akzeptieren: "Mit der Botschaft von der Auferweckung Christi ist auch uns die Auferstehung unserer Körper versprochen. Wenn aber unserer Liebe in all ihren homo- und heterosexuellen Dimensionen eine wirkliche Zukunft über das Grab hinaus zugesagt ist, dann müssen wir auch angesichts des Todes – des eigenen und des geliebten Partners – unsere Sexualität nicht abspalten oder verleugnen. Wenn es denn die Auferweckung der Körper gibt, dann wird es auch die der schwulen Körper sein, in all ihrer personalen – auch sexuellen – Beziehungsfähigkeit. Dann wird jenseits von HIV und AIDS, jenseits von Krankheit und Tod die Kommunikation der Liebe als 'heilige Kommunion der Leiber' endgültig wirklich sein."

Zu 3) Gunk - "'Keiner hat sich selbst gemacht ...'"
Wie erwähnt, ist in der jetzigen Fassung der Startseite von Gunk nur noch dieser Text aufgeführt. Gunk nennt zu Beginn einige ideologische Parolen:
"Homosexualität
a)    ist eine nicht frei gewählte, in der Tiefe der menschlichen Person angelegte Geschlechtsidentität;
b)    entwickelt sich -vermutlich- durch eine Vielzahl von  Faktoren wie z.B. Erbanlagen  und milieuabhängige, persönliche lebensgeschichtliche Einflüsse;
c)    wird sehr früh in der Kindheit begründet (und nicht erst in der Pubertät);
d)    ist therapeutisch (im Sinne einer Umpolung) nicht veränderbar;
e)    ist keine Krankheit."
[Buchstaben nicht im Originaltext]. Zur Klarstellung:

Homosexualität
a)  ist eine frei gewählte Rebellion gegen die Gebote Gottes;
b) wird von vielen -vermutlich- erst nach permanenter Gehirnwäsche durch antichristlich eingestellte Personen, insbesondere aus der V2-Sekte, vollzogen;
c) kann erst dann begründet werden, wenn der vermeintlich "Homosexuelle" sich von Gott völlig getrennt hat;
d) muß bei schweren Fällen psychiatrisch behandelt werden, cf. die Regelungen für "schwule" Soldaten: "Homosexualität" war vor zwölf Jahren in der Bundeswehr streng verboten und wurde dort von Psychiatern therapiert - so wurde es damals jedenfalls den Soldaten erzählt;
e) s. d).

Gunk zitiert dann aus dem KKK, u.z. genau die Teile, die ihm in den Kram passen: "Der Katechismus der Katholischen Kirche von 1993 trägt in seinem Kapitel über Homosexualität (2358) diesen Erkenntnissen Rechnung: 'Eine nicht geringe Anzahl von Männern und Frauen sind homosexuell veranlagt. Sie haben diese Veranlagung nicht selbst gewählt; ... Man hüte sich, sie in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen...'" Q.e.d.: Wieder die altbekannte Taktik Neu-Roms, sowohl Richtiges als auch Falsches in Schreiben wie dem KKK vorzulegen, in der wohlbegründeten Hoffnung, daß die Basis nur die falschen Aussagen rezipieren und verbreiten, die richtigen Aussagen aber unter den Tisch fallen lassen wird!
Dankenswerterweise gibt Gunk endlich auch einmal eine Begründung, warum denn "Homosexualität" gut und richtig sein soll, während doch alles dagegen spricht: "Trotz allem: Wie in der Gesellschaft ist auch in den Kirchen und den Gemeinden die Akzeptanz für Schwule und Lesben gewachsen. Schwul / lesbisch und in der Kirche engagierter Christ bzw. Christin müssen (und dürfen!) kein  Widerspruch mehr sein."
Das ist der Schlüssel zum Verständnis der V2-Position z.Th. "Homosexualität" im besonderen und zur gesamten V2-Theologie im allgemeinen: "Trotz allem!" Nur wer "allem trotzt", was Verstand und Offenbarung lehren, der kann sich der V2-Truppe anschließen. So erscheint die V2-Truppe als eine Initiative und Organisation von Trotzköpfen, von Leuten, die allem, was recht ist, die Stirn bieten und apodiktisch auf ihrer Position beharren. Dementsprechend kann auch nicht Gott der Führer der V2-Sekte sein, vielmehr muß es derjenige sein, der im Anbeginn den Trotz zu seiner Devise machte: "Non serviam - Ich will nicht dienen!"

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