Konvergierende Linien

- Ratzinger über den Glauben von Juden und V2-Sektierern -
(Kirche zum Mitreden, 30.12.2000)
Joseph Ratzinger Juden bei Google
Jesus aus Nazareth von Ratzinger Ausschnitte bei G.
Am 29.12.2000 brachte Radio Vatikan in den Tagesmeldungen an erster Stelle folgenden Beitrag:

Kardinal Ratzinger zum Verhältnis zwischen Christen und Juden
Die Christen sollen eine größere Wertschätzung und Liebe gegenüber den Juden zeigen. Dafür sprach sich der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Joseph Ratzinger, aus. Die Juden hätten keine andere Religion, sondern seien das Fundament des Glaubens, so der Kurienkardinal in einem Beitrag für die Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano". Die Worte Ratzingers sind angesichts der aktuellen Situation im Verhältnis zwischen Christen und Juden ein wichtiges Zeichen. Gab es doch in den letzten Monaten immer wieder Verstimmungen: etwa die Seligsprechung Pius IX. oder das Dokument "Dominus Iesus", um nur zwei Ereignisse zu nennen. Das Verhältnis zwischen Christen und Juden war nach Auffassung des Kardinals oft von Konflikten geprägt. Juden hätten die Christen als missratene Tochter, Christen umgekehrt die Nachfahren Abrahams als eine blinde und widerspenstige Mutter angesehen. Ratzinger vermutet, erst die Tragik der Shoah hätte die Christen gezwungen, ihr Verhältnis zu den Juden zu überdenken. Er bekennt die Schuld des Antijudaismus. Ungenügender Widerstand der Christen gegen die Grausamkeiten der Nazis seien nur durch ein antijüdisches Erbe im Denken nicht weniger Christen zu erklären. Die Christen haben - so Ratzinger - die Pflicht, den jüdischen Brüdern gegenüber dankbar zu sein, dass sie den Glauben an den Gott Abrahams trotz aller Schwierigkeiten bewahrt hätten und ihn vor den Völkern bezeugen. Sie hätten der Welt auch Jesus von Nazareth geschenkt. Daher sollen die Christen nach Ratzingers Ansicht, dafür beten, dass die Juden ihn besser kennen lernen. Christen und Juden lebten jedenfalls auf konvergierenden Linien in der Erwartung der endgültigen Erlösung.


Angesichts solcher Meldungen fällt es wirklich äußerst schwer, noch daran zu zweifeln, dass Ratzinger überzeugter Teufelsanbeter ist. So viel wurde schon bei KzM über das Judentum geschrieben, aber dennoch hat sich JR nicht von seinen gotteslästerlichen Parolen abbringen lassen.

Wer regelmäßig die KzM-Texte aufmerksam liest, weiß direkt Bescheid, welches diabolische Spiel JR hier spielt. Erst kürzlich hatten wir wieder über Margret Chatwin und ihren IDGR-Komplex berichtet, ferner gibt es grundlegende Informationen in den Texten über Antijudaismus und Furcht vor den Juden. Vergleichen wir also die Hetzparolen JRs mit den katholischen Aussagen:

1. "größere Wertschätzung und Liebe gegenüber den Juden"
Über die bürgerliche Toleranz, die die Christen auch den Nicht-Christen schulden, haben wir im o.g. Antijudaismus-Text bereits ausführlich geschrieben, ebenso darüber, dass "Gesetze zum Schutze der christlichen Bevölkerung gegenüber dem schädlichen Vordringen des Judentums" durchaus erlaubt sein können. Dass der deutsche Staat hier extremen Nachholbedarf hat, zeigt z.B. der Fall Paul Spiegel. Während Juden nach Herzenslust ihre volksverhetzenden Lügen über das Christentum verbreiten dürfen, sollen wir Christen dabei auch noch wohlwollend, mit "größerer Wertschätzung und Liebe", zuschauen. Aber: Würden wir zu dem schädlichen Treiben der Juden schweigen, würden wir an dem Untergang der Gesellschaft mitschuldig werden.

2. "Die Juden haben keine andere Religion"
Sicher, das wird von den V2-Fanatikern immer gerne behauptet, etwa von der "Autobahnkirche" der "Deutschen Bischöfe":
"Jesus gilt als Gründer des Christentums. Es ist aber fraglich, ob Jesus eine 'neue Religion' gründen wollten. Er selbst sieht sich voll und ganz als Juden. Er lebt, denkt umd fühlt jüdisch, kennt die heiligen Schriften Israels, befolgt das Gesetz, die Thora, erfüllt die Gebote und rituellen Vorschriften, betet im Tempel, kurzum: Er teilt den Glauben aller Juden. Er ist ein jüdischer Wanderprediger, ein Rabbi. Erst einige Jahre nach seinem Tod beginnt ein gegenseitiger Abgrenzungs-und Ausgliederungsprozeß zwischen der jüdischen 'Synagoge' und der jüdischen Sekte, der christlichen 'Kirche'."
Ratzinger hat diese "Frage" also nun definitiv beantwortet: Jesus wollte keine 'neue Religion', d.h. die "wahren Christen", die mit dem "neuen Pfingsten", haben keine andere Religion als die Juden. Man vergleiche damit das Kompendium der christlichen Lehre von Papst Pius X., III. Der Große Katechismus:
Nr. 225: "Außerhalb der wahren Kirche befinden sich die Ungläubigen, die Juden, die Häretiker, die Apostaten, die Schismatiker und die Exkommunizierten."
Nr. 227: "Die Juden sind jene, die sich zum Gesetz des Mose bekennen; sie haben nicht die Taufe empfangen und glauben nicht an Jesus Christus."
Nr. 229: "Die Apostaten sind jene, die dem katholischen Glauben, den sie zuvor bekannten, abschwören oder ihn durch eine äußere Tat verleugnen."
Somit haben die V2-Sektierer, weil Apostaten, in gewisser Hinsicht keine andere Religion als die Juden, denn in der V2-Sekte glaubt man nicht an Jesus Christus; die Erbsünde wird geleugnet und damit überhaupt die Berechtigung eines Erlösers. Insofern die V2-Taufe ja hinsichtlich ihrer Gültigkeit zweifelhaft ist (s. z.B. Grobe Klötze 2), gibt es in den Reihen der V2-Sektierer wohl auch sehr viele Ungetaufte. Was die Juden und die V2-Sektierer also zusammenschweißt, ist ihre Ablehnung und Verächtlichmachung der katholischen Kirche, die der mystische Leib Christi ist (s. Enzyklika Mystici Corporis).

3. "Verstimmungen: etwa die Seligsprechung Pius IX. oder das Dokument 'Dominus Iesus'"
In der Tat, wir haben dieses Theater mit der "Seligsprechung" und der DJ-Erklärung immer nur als Täuschungsmanöver der V2-Sekte gesehen: Durch einige "konservative" Tröpfchen soll die Revolution gegen alles Christliche nur noch weiter vorangetrieben werden. Die V2-Sektierer der "Basis" empören sich ebenso wie ihre Verbündeten, die Juden, Protestanten etc., und diese "Verstimmungen" sorgen für permanente Konfusion und Revolution.

4. "Ratzinger vermutet, erst die Tragik der Shoah hätte die Christen gezwungen, ihr Verhältnis zu den Juden zu überdenken. Er bekennt die Schuld des Antijudaismus. Ungenügender Widerstand der Christen gegen die Grausamkeiten der Nazis seien nur durch ein antijüdisches Erbe im Denken nicht weniger Christen zu erklären."
Am 16.3.1998 veröffentlichte Wojtylas "Kommission für die religiösen Beziehungen zu den Juden" den Text "Wir erinnern: Eine Reflexion über die Shoah" ("Shoah" = "Holocaust"). Die Medien zelebrierten dieses Ereignis in frenetischer Weise, schließlich bestand der Sinn des Wojtyla-Textes darin, die Kirche durch den Schmutz zu ziehen, was natürlich von den Medien begierig aufgenommen und mit aller Gewalt verbreitet wurde.
Wojtyla verpasste dem Dokument ein Vorwort, in dem er sinniert: "Ich habe die innige Hoffnung, daß das unter Ihrer Leitung von der Päpstlichen Kommission für die religiösen Beziehungen zu den Juden angefertigte Dokument Wir erinnern: Eine Reflexion über die Shoah wirklich dazu beiträgt, die von Mißverständnissen und Ungerechtigkeiten in der Vergangenheit herrührenden Wunden heilen."
Dieses Dokument war einige Wochen in den Schlagzeilen, und wir wollten damals (s. die Nachrichten v. 28.03.1998) abwarten, wie sich die Streitereien entwickelten, bevor wir das Dokument näher analysierten. In den Nachrichten wurde immer wieder von - o Wunder! - Kritik am Shoa-Text berichtet, d.h. die Chaos-Tour war wieder voll im Gange. So gab es in den RV-Nachrichten vom 21.-24.03.1998 die Topmeldung:
"Papst Johannes Paul II. hat sich zur Kritik an dem in der vergangenen Woche veröffentlichten Holocaust-Dokument geäußert. Er verteidigte das angebliche öffentliche Schweigen seines Vorgängers, Pius XII., zur Judenverfolgung Hitlers. Dabei verwies der Papst auf die Forschungen eines jesuitischen Historikers. Dieser war nach einer Studie der Vatikanischen Akten zu dem Schluß gekommen, Pius XII. habe geschwiegen, weil er durch eine öffentliche Intervention noch mehr Gefahr für die Juden heraufzubeschwören fürchtete."
In der RV-Ausgabe v. 07.-10.02.1999, also fast ein Jahr später:
"Das Jubiläumsjahr 2000 soll Gelegenheit sein, das christlich-jüdische Verhältnis zu verbessern. Diese Forderung hat der Präsident des Päpstlichen Einheitsrates, Kardinal Edward Cassidy, bei einer Konferenz über das Vatikan-Dokument zur Shoa gestellt. Eine Heilung der Wunden in den christlich-jüdischen Beziehungen würde ein Beitrag zur Heilung der Wunden der Welt bedeuten, so der Kardinal weiter."

Alles nach gewohntem Plan: Die Vatikanisten werfen irgendein irreführendes Dokument auf den Markt, die Medien fallen darüber her, die Vatikanisten weisen Kritik an dem Dokument zurück, und irgendwann erinnert sich kaum noch jemand daran, worum es in dem Dokument überhaupt ging; gelesen werden die Dokumente der Vatikanisten ja sowieso von fast niemandem, die meisten schnappen einfach irgend etwas auf und stürzen sich dann in die "Diskussion". Was im Endeffekt übrig bleibt, ist der Schaden, den die Kirche durch diese Lügen-Dokumente erleidet.

Hier ein Ausschnitt aus dem Shoa-Text:
"Haben die Christen den Verfolgten und insbesondere den verfolgten Juden jede mögliche Hilfe zuteil werden lassen?
Viele taten es, andere aber nicht. Diejenigen, die entsprechend ihren Möglichkeiten und sogar unter Gefährdung ihres eigenen Lebens halfen, das Leben von Juden zu retten, dürfen nicht vergessen werden. Während des Krieges und danach brachten jüdische Gemeinden und Persönlichkeiten ihre Dankbarkeit für all das zum Ausdruck, was für sie getan worden war, auch dafür, was Papst Pius XII. persönlich und durch seine Vertreter unternommen hatte, um hunderttausenden von Juden das Leben zu retten [FN: Bei zahlreichen Gelegenheiten wurde von jüdischen Organisationen und Persönlichkeiten öffentlich die kluge Diplomatie von Papst Pius XII. gewürdigt. So sagte zum Beispiel am 7. September 1945 Dr. Joseph Narhan als Vertreter der italienischen Judenkommission: "Vor allem danken wir dem Pontifex Maximus und den Männern und Frauen in der Kirche, die in Ausführung der Direktiven des Heiligen Vaters die Verfolgten als ihre Brüder anerkannten und uns tatkräftig und selbstlos zu Hilfe eilten, ungeachtet der schrecklichen Gefahren, denen sie ausgesetzt waren." Am 21. September desselben Jahres empfing Pius XII. den Generalsekretär des Jüdischen Weltkongresses, Dr. A. Leo Kubowitzki, in einer Audienz, bei der dieser "dem Heiligen Vater im Namen der Vereinigung israelitischer Gemeinden für die Bemühungen der katholischen Kirche um die Juden in ganz Europa während des Krieges aufrichtigen Dank" aussprach. Am Donnerstag, dem 29. November 1945, traf sich der Papst mit rund 80 Repräsentanten jüdischer Flüchtlinge aus zahlreichen Konzentrationslagern in Deutschland. Sie bekundeten, es sei ihnen "eine große Ehre, dem Heiligen Vater persönlich für seine großzügige Hilfe für die Verfolgten während der Zeit des nationalsozialistischen Faschismus danken zu können". Zum Tode von Papst Pius XII. im Jahre 1958 sandte Golda Meir eine ausdrucksvolle Botschaft: "Wir teilen den Schmerz der ganzen Menschheit. Als unser Volk das schreckliche Martyrium erlitt, erhob der Papst seine Stimme für die Opfer. In dieser Zeit wurde unser Leben durch seine Worte bereichert, die große sittliche Wahrheiten klar und deutlich zum Ausdruck brachten und dabei das tägliche Kampfgetöse übertönten. Wir trauern um einen großen Diener des Friedens."]. Viele katholische Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien sind dafür vom Staat Israel geehrt worden.
Verglichen mit solchen mutigen Männern und Frauen waren jedoch - wie Papst Johannes Paul II. eingestanden hat - der geistige Widerstand und das konkrete Handeln anderer Christen nicht so, wie man es von den Jüngern Christi hätte erwarten können. Unbekannt ist die Zahl der Christen in den von den nationalsozialistischen Machthabern oder deren Verbündeten besetzten oder regierten Ländern, die beim Verschwinden ihrer jüdischen Nachbarn entsetzt waren und doch nicht die Kraft zum sichtbaren Protest fanden. Für Christen muß diese schwere Gewissenslast ihrer Brüder und Schwestern während des Zweiten Weltkrieges ein Ruf zur Buße sein. [FN: Vgl. Papst Johannes Paul II., Ansprache an den neuen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl am 8. November 1990, 2: AAS 83 (1991), 587-588]
Wir bedauern zutiefst die Fehler und das Versagen jener Söhne und Töchter der Kirche. Wir machen uns die Worte der Erklärung Nostra Aetate des Zweiten Vatikanischen Konzils zu eigen, in der es unmißverständlich heißt: "Im Bewußtsein des Erbes, das sie mit den Juden gemeinsam hat, beklagt die Kirche (...) nicht aus politischen Gründen, sondern auf Antrieb der religiösen Liebe des Evangeliums alle Haßausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit und von irgendjemandem gegen die Juden gerichtet haben." [FN: Loc. cit., Nr. 4]
Mit Zustimmung erinnern wir an die Worte von Papst Johannes Paul II., die er 1988 an die Jüdische Gemeinde in Straßburg gerichtet hat: "Ich wiederhole mit Ihnen auf das Entschiedenste die Verurteilung jedes Antisemitismus und Rassismus, die mit den Grundsätzen des Christentums unvereinbar sind". [FN: Ansprache an die Jüdische Gemeinde in Straßburg am 9. Oktober 1988]"

Auf der einen Seite also die - richtige - Darstellung des rühmlichen Verhaltens von Papst Pius XII., auf der anderen Seite die - falsche - Darstellung der neuen Ideologie, die "jeden Antisemitismus verurteilt", natürlich mit Verweis auf das antichristliche V2-Dokument "Nostra Aetate", das bei KzM schon mehrfach genannt wurde (s. z.B. Lady Diana und Mutter Teresa und Der heilige Koran?). Im Verlaufe der "öffentlichen Diskussion" ertönt jedoch nur das unberechtigte Loblied auf V2 immer lauter, während die richtige Darstellung über die Kirche unter der NS-Diktatur immer mehr ins Gegenteil verzerrt wird.

1999 schrieb "DDr. Helmut Krätzl, Weihbischof in Wien, und in der Bischofskonferenz für den Dialog mit dem Judentum beauftragt," in einer Ausgabe der "Kirchenzeitung der Diözese Linz" u.a.:
"Unter dem furchtbaren Eindruck des Holocausts haben Christen nach 1945 immer nachhaltiger über das so leidvolle Verhältnis zum Judentum nachgedacht. Offiziell hat die katholische Kirche ihre bisherige Haltung zum Judentum im Konzilsdokument 'Nostra Aetate' (Art. 4) korrigiert."
Das heroische Verhalten der Kirche hingegen wird von den Vatikanisten immer gemeiner und offener geleugnet, was wir z.B. im Zusammenhang mit dem Zwangsarbeiter-Schwindel aufgezeigt hatten. In diesem Zusammenhang hat die V2-Sekte mittlerweile einer Frau 5'000 DM gezahlt; dies ist u.W. der bislang einzige Fall einer "kirchlichen Entschädigungszahlung". Die Fakten:
1. Die Frau sagt, sie wurde von der katholischen Kirche als Zwangsarbeiterin ausgebeutet.
2. Die Frau sagt, die V2-Sekte sei die katholische Kirche.
3. Die Frau erhält etwa soviel Geld, wie ein katholischer Priester durch seinen Beruf in einem Jahr verdient (s. unsere Auskünfte über unsere Einkünfte).
Die Aussage unter Nr. 1 steht im radikalen Gegensatz zu der früheren Aussage der V2-Sekte, i.e. dass die katholische Kirche keine Zwangsarbeiter eingesetzt hat, die Aussage unter Nr. 2 ist bewiesenermaßen unwahr, und die unter Nr. 3 genannte Tatsache dient dazu, den Betrag, den die V2-Sekte hier locker locker macht, richtig einzuschätzen. Das unsichere Moment ist eigentlich nur Nr. 1, und nach wie vor besteht für uns keine Veranlassung, unsere Ansicht in der Zwangsarbeiter-Frage zu ändern, und wir raten jedem von leichtfertigen Entscheidungen ab.
Anfangs hatte die V2-Sekte also wahrheitsgemäß eine Beteiligung der Kirche am Zwangsarbeitertum bestritten, doch dann kam der der Beauftragte der Bundesregierung für die "Stiftungsinitiative deutscher Unternehmen: Erinnerung, Verantwortung, Zukunft", Otto Graf Lambsdorff, s. RV-Nachrichten v. 12.07.2000:
"Gegenüber Radio Vatikan erklärte er [Lambsdorff], niemand könne sagen, wieviele Zwangsarbeiter bei den beiden großen Kirchen beschäftigt gewesen waren. Es komme aber nicht darauf an, ob Zwangsarbeiter beschäftigt wurden, wenn man sich zu einer Beteiligung an der Stiftungsinitiative entschließe. Es gehe darum, die deutsche Gesamtverantwortung mit wahrzunehmen für das, was im Krieg geschehen sei. Nach Graf Lambsdorff waren vor allem in den "diakonischen Einrichtungen beider Kirchen mit Sicherheit" Zwangsarbeiter beschäftigt. "Es war doch gar nicht möglich, solche Einrichtungen weiter zu betreiben, wenn die deutschen Mitarbeiter zum Wehrdienst eingezogen wurden." Da sei es den Kirchen genauso gegangen wie den Industriebetrieben oder wie Bauernhöfen, betonte der FDP-Politiker. Eine entsprechende Beteiligung der katholischen Kirche an der Stiftung zur Zwangsarbeiterentschädigung würde er begrüßen. Allerdings sei es nicht seine Aufgabe, der katholischen Kirche Ratschläge zu erteilen, so Graf Lambsdorff. Der Sprecher des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz, Rudolf Hammerschmidt, erklärte, bislang seien bundesweit keine konkreten Fälle eines Einsatzes von Zwangsarbeitern bekannt gewesen."

Lambsdorffs Ratschlag an die V2-Sekte war der Startschuss für den Zwangsarbeiter-Schwindel. Bundespräsident Johannes Rau hat kürzlich die höchste Auszeichnung, die der deutsche Staat zu vergeben hat, an Lambsdorff als erstem Preisträger verliehen, i.e. das "Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland". In der Laudatio sagte Rau u.a.:
"Ich danke all den Unternehmen, die ihren finanziellen Anteil bis heute eingebracht haben. Ich danke ganz besonders jenen Unternehmen, die sich an der Initiative beteiligt haben, obwohl sie selber keine Zwangsarbeiter beschäftigt hatten. Sie haben verstanden, dass historische Verantwortung mehr bedeutet als persönliche Schuld oder Verstrickung und auch mehr als buchhalterisches Kalkül. [...] Graf Lambsdorff musste sich in den letzten Tagen Vorwürfe von einer Seite anhören, die eigentlich Grund zur Dankbarkeit hätte. Ich sehe jedenfalls keinen Anlass für solche Diskussionen. Ich sehe aber sehr wohl die großen Verdienste, die sich Graf Lambsdorff in der Regelung der Entschädigungsfrage erworben hat."
Also: Wenn die V2-Sekte zur Abwechslung mal etwas Gutes hätte tun wollen, hätte sie es auch tun können, ohne von Zwangsarbeitern in der katholischen Kirche zu schwärmen. Ferner ist Lambsdorff bei seinen Aktivitäten selbst in die Kritik geraten. Ein weiterer Verdienstkreuzträger von Raus Gnaden ist übrigens Karl Lehmann.

Noch einmal: Das Christentum ist von seinem Wesen her antijudaistisch. Ratzinger verurteilt das Wesen des Christentums als ganzes.

5. "Christen und Juden lebten jedenfalls auf konvergierenden Linien in der Erwartung der endgültigen Erlösung."
Ersetzt man "Christen" durch V2-Sektierer, kann man den Satz insofern stehen lassen, als möglicherweise tatsächlich das gleiche Urteil Juden und V2-Sektierer erwarten könnte. Beide stehen jedoch in einer radikalen Ablehnung dem Erlöser Jesus Christus gegenüber, der gesagt hat (Mk 16,15f):
"Verkündet das Evangelium jedem Geschöpf; wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden."
S. auch 1 Joh 2,22-25:
"Wer anders ist der Lügner als der, der leugnet, daß Jesus der Messias ist? Das ist eben der Antichrist. Er leugnet den Vater und den Sohn. Wer den Sohn leugnet, hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, hat auch den Vater. Was ihr von Anfang an gehört habt, soll in euch bleiben. Wenn das, was ihr von Anfang an gehört habt, in euch bleibt, dann bleibt auch ihr im Sohne und im Vater. Und die Verheißung, die er uns gegeben hat, ist das ewige Leben."

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