Opus Dei

- Zelle der antichristlichen Revolution -
(Kirche zum Mitreden, 08.04.2000)

Was ist eigentlich das Opus Dei?
Das OD (opus, operis (neutrum) Werk; d.h. "Werk Gottes"; besonders im internen Bereich oft einfach nur "das Werk" genannt) ist eine Zelle der antichristlichen Revolution, die ihren Dreh- und Angelpunkt im "Vaticanum II" hat.

Welche Verbindungen gibt / gab es zwischen dem OD und dem Autor von KzM?
Die letzten Kontakte, wenn man es sehr weit fassen will, zwischen dem OD und uns bestanden darin, dass wir dem OD unseren inzwischen eingestellten Newsletter zugeschickt haben, der vom OD nie abbestellt oder auch nur (zumindest uns gegenüber) kommentiert worden ist; soviel also zum Gerücht, das OD sei die "Elitetruppe" der V2-Sekte. In früheren Jahren gab es jedoch viele lange und intensive Kontakte.
Der erste Kontakt kam zustande bei einem der "Jugendclubs". Bei diesen OD-geleiteten Jugendclubs wird den Mitgliedern (z.B. Schülern zwischen 10 und 14 Jahren) eine Freizeitbeschäftigung angeboten, die von Fußballspielen bis hin zu mehrtätigen Reisen reicht; dass auf diese Weise OD-Nachwuchs rekrutiert werden sollte, ist möglich und wäre, wenn man von der gottfeindlichen Ausrichtung des OD einmal absehen wollte, auch nicht verwerflich. Wir traten dem "Jugendclub Omega" 1978, im Alter von 11 Jahren, bei und waren zunächst das treueste, schließlich, nach einigen Jahren, das einzige Mitglied, nachdem sich sonst üblicher Weise einmal pro Woche +/- fünf Mitglieder zu "Clubstunden" getroffen hatten. Die Clubstunden dauerten meist 1-2 Stunden, fast immer kam ein "Priester" des Werkes, der in den ersten 15 Minuten eine "Betrachtung" (einen kleinen Vortrag darüber, wie toll das OD ist) hielt, und wenn mal kein "Priester" anwesend war, wurden einige Abschnitte aus dem Buch "Der Weg", verfasst vom OD-Gründer Escrivá, vorgelesen.
Während unserer Schul- und unserer ersten Studienzeit ergaben sich sehr viele und auch lange Gespräche mit OD-Mitgliedern, v.a. mit "Priestern". Wer hier an eine freundschaftliche Verbundenheit denkt, liegt sicher nicht falsch. Innerhalb dieser Zeit gab es z.B. auch mehrere, z.T. mehrtätige Gastaufenthalte in Häusern des Werks, sowohl in deutschen "Bildungszentren" als auch in Häusern in Rom, Pamplona, Paris etc.
Während unserer Schulzeit machte ein Buch von Klaus Steigleder, "Opus Dei. Eine Innenansicht", die Runde. In der Schule wurde über dieses Buch und allgemein über das OD gesprochen, und wenngleich wir das Buch nicht gelesen hatten, sondern nur durch einen Schülervortrag kannten, wurden wir als OD-Anwalt unseren Mitschülern gegenüber gesetzt, und dann flogen ganz gehörig die Fetzen - allein gegen ca. 40 Schüler und zwei modernistische "Priester", die "Religionslehrer". Das war wohl die lustigste Stunde unserer ganzen Schullaufbahn. Unser Religionslehrer, ein - mittlerweile verheirateter - "Pater" der Ordensgemeinschaft, die die Schule leitete (OSFS, Oblaten des hl. Franz von Sales), mit dem wir uns eigentlich permanent wegen seiner unkatholischen Positionen gestritten hatten, drückte uns nachher seine Anerkennung für unser mutiges Auftreten aus. Das war aber keine Kunst: In einer fehlerhaften logischen Schlussfolgerung hatten wir uns gedacht: 1) Was diejenigen, die das Christentum allgemein ablehnen, konkret ablehnen, muss dem Christentum entsprechen. 2) Diejenigen, die das Christentum allgemein ablehnen, lehnen das OD ab. 3) Das OD muss dem Christentum entsprechen. Damit war unsere Bereitschaft gegeben, für unsere OD-Anwaltschaft verspottet zu werden. Ein OD-Mitglied hatte uns gegenüber geäußert: Das OD vertritt genau die Lehre, die von Rom vertreten wird. Da wir vermeinten, in Rom sitze der Papst, vermeinten wir auch, mit unserem Einsatz für das OD der Kirche und damit Gott zu dienen.
Einen regelrechten Bruch mit dem OD gab es dann während unseres mehrsemestrigen Aufenthaltes im Studentenheim Schweidt (Köln); spätestens als Winfried Kluth der neue "Leiter" des Hauses wurde, konnte der tiefe Riss zwischen uns und dem OD nicht mehr übersehen werden; wir zogen dementsprechend kommentarlos aus, als es uns definitiv zu bunt wurde. Eine nette Anekdote aus dieser Zeit ist der Fernsehbeitrag des ZDF-Magazins "Aspekte", bei dem u.a. auch Winfried Kluth interviewt worden ist. U.a. sieht man einige Studenten im Studierzimmer sitzen. Von uns sieht man nur die Fingerabdrücke, u.z. auf einem Bild, das wir auf einen Tisch gelegt hatten und auf das die Kamera hinzoomt. Ja, unsere Fingerabdrücke waren im Fernsehen! Wohlgemerkt, anders als bei den Mitgliederzentren, in denen eigentlich nur OD-Mitglieder wohnen (Nicht-OD-Gäste kann es vorübergehend geben), war Schweidt ein quasi offenes Studentenheim. Quasi offen, weil es einige für Studentenheime ansonsten unübliche Restriktionen gab (z.B. keinen Hausschlüssel, dadurch begrenzte Zugangszeit durch die Pforte, Verbot von Frauen im Wohnbereich, gewisse Kleiderordnung ("ordentliche Kleidung")).
Als wir dann 1993 unser Heil im Bistum Chur suchten, das damals von dem Laien Wolfgang Haas okkupiert wurde (hier ein Photo von Haas (der kleinere) und uns (wir zeigen Haas gerade, wie man den G-Dur-Akkord auf der Gitarre greift (oder tun etwas anderes))), hörten wir mit Schaudern, dass ein "Priester" vom OD, Peter Rutz, der Regens des Seminars St. Luzi war. Ein paar neuere Infos aus Chur: Am 22.03.2000 verkündete der neue Okkupant von Chur, Amédée Grab (Haas wurde bereits vor einigen Jahren in das Wojtyla-"Bistum" Liechtenstein versetzt), dass Rutz am 01.09.2000 seine Regentenschaft an Josef Annen abgeben wird. Zurück zum Thema: Die Streitigkeiten zwischen Rutz und uns waren vorprogrammiert. Eines schönen Tages stellte uns Rutz direkt hintereinander zwei Fragen, die wir, wie es sich gehört, wahrheitsgemäß beantwortet haben. Hier ein Auszug aus dem Gespräch:
"Glauben Sie, dass in den Tabernakeln von St. Luzi das Allerheiligste ist?" - "Nein!"
"Sind Sie Sedisvakantist?" - "Ja!"
Wir haben bei Rutz sogar eine Philosophieprüfung ablegen müssen, wo er uns seltsamer Weise fair benotet hat. Ab und zu machten wir von Chur aus Ausflüge in das herrenlose "Priesterseminar" Heilig Blut in München, das von Günter Storck errichtet worden war. Indes war gegen Ende unseres Studiums in Chur kein Bischof zu erblicken, bei dem eine Weihe in Frage kam. Mit einem "Theologie-Diplom" der Marke "Sehr gut" und ohne berufliche Orientierung verließen wir im Juni 1995 Chur. Einige Zeit später gab es dann doch Hoffnung auf eine Weihe, und es wurde Zeit, dass wir uns auf den Entscheidungskampf gegen die V2-Sekte vorbereiteten. Ein erster Entwurf des Sedisvakanz-Textes, ein erster Gehversuch in dieser Schlacht um ewiges Leben oder ewigen Tod, entstand, der u.a. auch an Rutz verschickt wurde, damals noch mit einem jämmerlich zurückhaltenden Begleitschreiben. Etwas später revidierten wir dann dieses Bild des ängstlichen Jünglings gegenüber Rutz, aber unsere rückhaltlose Arbeit im Weinberg des Herrn begann eigentlich erst mit unserer Priesterweihe. Erst von da an konnten wir unsere Talente richtig zur Entfaltung bringen. Übrigens, unsere nach-churanischen Briefe an OD-Mitglieder wurden nicht mehr beantwortet. Festzuhalten bleibt, dass die Mitglieder des OD viele Schlüsselpositionen in der V2-Sekte besetzen, nicht nur z.B. als Regens im Priesterseminar, sondern auch in den vatikanischen Kongregationen.
Der Vollständigkeit halber muss betont werden, dass wir nicht nur nie dem OD angehörten, sondern auch weder einen Antrag diesbezüglich gestellt haben noch auch von OD-Mitgliedern (zumindest expressis verbis) umworben worden sind. Wenn ganz vereinzelt das Gespräch auf eine Mitgliedschaft kam, dann nur insofern, als sowohl von unserer als auch von OD-Seite eine Mitgliedschaft ausgeschlossen wurde. Nichtsdestotrotz hatten wir einen außerordentlich großen Einblick in das OD, wie er für Nicht-Mitglieder eigentlich kaum größer sein konnte: Regelmäßiger Besuch von OD-"Messen", von OD-"Betrachtungen", Teilnahme an Reisen und Tagungen, ausführliche Lektüre der OD-Literatur und intensiver Umgang mit vielen Mitgliedern - mehr kann man kaum verlangen. Deshalb könnten wir ganze Bücher mit Geschichten über das OD füllen, z.B. könnten wir mit dem Irrtum aufräumen, im OD würde noch Ehrfurcht vor dem Altarsakrament gelehrt und gepflegt. Nicht nur, dass es ja kein Altarsakrament mehr in der V2-Sekte gibt und dass Escrivá seinen Getreuen eingeschärft hat, sie sollten den vatikanischen Richtlinien, sprich dem "Novus Ordo" folgen (daraus resultiert die Aversion der OD-Mitglieder gegen den "alten (d.h. katholischen) Ritus"); Rutz hat den Churer Seminaristen rigoros verboten, beim Kommunionempfang zu knien.
In der Öffentlichkeit, ob nun in der "Katholischen Studentengemeinde", bei den Nicht-OD-Bewohnern von Schweidt oder bei sonstigen Zeitgenossen, wurden wir regelmäßig in die Schublade "OD" einsortiert. Unser Auftreten erfüllte offensichtlich jedes Klischee, das mit dem OD verbunden ist, und manchmal waren unsere Gesprächspartner direkt überrascht, als wir erklärten, dass wir dem OD nicht angehörten.

Schriften über das OD
Über das OD gibt es negative Publikationen wie Sand am Meer. Besonders beliebt sind Bezeichnungen wie "ultrakonservativ-katholische Organisation" bis hin zu "Polit-Mafia" (so z.B. bei den "antiklerikalen Wochen", die während unserer Studienzeit in Bochum abgehalten wurden). Steigleder geißelte in seinem o.g. Buch, soweit uns mitgeteilt wurde, z.B. die Askese im OD (Fasten, Geißelungen o.ä.); nun sind Bußübungen an sich ja nichts Schlechtes, und insofern spricht es gegen die Gegner des OD, dass sie diese Bußübungen ablehnen, bzw. für die Mitglieder des OD, dass sie diese Bußübungen durchführen. Will man das OD richtig verstehen, d.h. als Zelle der antichristlichen Revolution, dann muss man klarmachen, dass das OD zwar reichlich Augenwischerei betreibt, aber im Kern nichts anderes will als die Zerstörung der Kirche. Mit unqualifizierten Totschlägern nützt man im Endeffekt aber dem OD weitaus mehr, als man ihm schadet. Das OD kann sich mit Hilfe der Anti-OD-Schmierereien - natürlich objektiv unberechtigt - als treuen Glaubenszeugen hinstellen.
Eine Zitat: "Zu der Ausbildung des Opus Dei gehört neben vielem anderen die Vermittlung großer Angst vor ewiger Verdammnis und Hölle. (...) Wer (...) den sicheren Weg des Gehorsams im Opus Dei, wer seine Berufung verläßt, begibt sich in eine große Gefährdung, in die Gefahr ewiger Verdammnis. Er gibt einen sicheren Weg auf und beginnt höchst unsichere und heikle Wege zu beschreiten" (K. Steigleder, Das Opus Dei. Eine Innenansicht, München 1983, 258f.). - Dass es eine ewige Hölle gibt, gehört zur unfehlbaren Lehre der Kirche; Apostaten wie Hans Küng leugnen diese Wirklichkeit. Dass ein kirchlich approbierter Orden den sicheren Weg zum Himmel weist, ist ebenfalls selbstverständlich. Vollends stürzt das Kartenhaus Steigleders in sich zusammen, weil wir mehrere Ex-OD-Mitglieder kennengelernt hatten, die keineswegs von einem "Psycho-Terror" zu berichten wissen, sondern sogar noch zu ihren Ex-Genossen Kontakt pflegen. Am plausibelsten schien uns die Hypothese zu sein, die uns persönliche Bekannte von Steigleder vorgelegt haben: Steigleder wollte mit seinem Buch sein eigenes Versagen "verarbeiten"; diese Hypothese stellt aber letztlich das OD als etwas Gutes hin. Sie ist nur dann aufrecht zu erhalten, wenn man an der Verwechslung von V2-Sekte mit der katholischen Kirche festhält.
Man sollte sich zudem tunlichst hüten, Aussagen über das OD zu treffen, die sich nicht hieb- und stichfest beweisen lassen, denn aufgrund seiner irrsinnigen Finanzkraft ist dieser Verein imstande und auch jederzeit bereit, Verleumdungsklagen durchzuführen und zu gewinnen. Zudem hat jeder, auch das OD, das Recht auf einen guten Ruf, s. z.B. die Leserbriefe vom 29.11.1997. Offenkundig jedoch ist die V2-Sekte ein menschenverachtender Verein, der ganz nach Lust und Laune die Lüge legalisieren und die Wahrheit sanktionieren lässt, s. z.B. den Katholiken-Prozess. Wer erwartet jetzt, dass die V2-"Elite" OD mehr Skrupel besitzen sollte, ihre unbegründeten Ansprüche durchzudrücken? Also auch von daher ist ein "Enthüllungswahn", also die Sucht nach irgendwelchen Skandalen, die wie die gegenwärtigen Parteiskandale nur langsam und nur durch intensive Recherche nach Insiderinformationen überhaupt ans Tageslicht gelangen, völlig töricht und kontraproduktiv. So haben wir z.B. gehört, dass das OD auch Bordelle und Waffenhandel betreiben soll. Selbst wenn es so wäre - was wir z.Zt. erst einmal bestreiten -, könnte das OD ja noch immer darauf verweisen, dass es überall auch schlechte Menschen gibt und derlei Aktivitäten als die missbilligten Eskapaden von Einzelnen abtun. Ähnliches könnte auch für das o.g. Verhalten von Rutz in St. Luzi angeführt werden. Nicht, dass uns diese "Entschuldigung" irgendwie plausibel erscheinen würde, aber das OD könnte darauf herumreiten.
Zudem muss es im Prinzip immer relativ leicht möglich sein, die Wahrheit zu erkennen; die Wahrheit ist kein Leckerli für die Super-Experten der Informationsgesellschaft. Wenn viele in die Irre gehen, dann nicht deswegen, weil ihnen Insiderinformationen fehlen, sondern weil sie nicht die Liebe haben, die sich u.a. in der Auseinandersetzung mit der christlichen Lehre manifestiert. So muss es im Prinzip für jeden leicht möglich sein, das wahre Gesicht des OD zu durchschauen, wenn man den Katechismus gelernt hat.

Selbstdarstellung des OD
Hierfür bedienen wir uns einiger Texte des OD-Informationsdienstes (Kontaktadresse: R. v. Frankenberg, Stadtwaldgürtel 71, D-50935 Koeln, Tel. (49) 221 406 0018; Fax (49) 221 403675):
- Aus der Geschichte:
"1928 2. Oktober: Gründung des Opus Dei. Während Besinnungstagen in Madrid sieht Escrivá unvermittelt und mit völliger Klarheit das Opus Dei in allen wesentlichen Aspekten vor sich. Mit dem späteren Namen Opus Dei (Werk Gottes) bringt er zum Ausdruck, daß dieses Werk nicht eigenen Plänen, sondern ausschließlich der Initiative Gottes zu verdanken ist. Escrivás ausgedehnte Suche nach einer bereits bestehenden Institution mit genuiner Laienspiritualität in Europa verläuft ergebnislos.
1930 14. Februar: Während der Meßfeier begreift Escrivá, daß sich das Opus Dei nicht nur an Männer, sondern ebenso auch an Frauen richtet, und weitet seine Arbeit entsprechend aus.
Ab 1940 Ausbreitung des Opus Dei innerhalb Spaniens. Der Weltkrieg verhindert die Expansion ins Ausland. Feindselige Kampagnen von Teilen der faschistischen Einheitspartei und von Kreisen, die das Ideal der Heiligkeit mitten in der Welt für eine modernistische Irrlehre erklären. Die meisten Vorwürfe verfestigen sich später zu weltweit kursierenden Stereotypen.
1943 14. Februar: Gründung der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz; sie ermöglicht die Weihe von Opus-Dei-Priestern.
Ab 1945 Weltweite Ausbreitung des Opus Dei, zunächst innerhalb Europas, dann auf alle weiteren Kontinente: 1949 Amerika, 1958 Asien und Afrika, 1963 Australien. Im deutschsprachigen Raum arbeitet das Opus Dei seit den fünfziger Jahren (1952 Deutschland, 1956 Schweiz, 1957 Österreich).
1947 Das Opus Dei wird vom Hl. Stuhl als Säkularinstitut errichtet, eine dem Grundanliegen nur ungenügend entsprechende Rechtsform, zu diesem Zeitpunkt jedoch die einzig erreichbare.
1950 Päpstliche Approbation für das Eigenrecht des Opus Dei. Es kann als erste kirchliche Institution nun auch nichtkatholische Mitarbeiter aufnehmen.
1962-65 II. Vatikanisches Konzil. Alvaro del Portillo, Generalsekretär des Opus Dei und später erster Nachfolger Escrivás, wirkt mit als Präsident der Vorbereitungskommission De laicis, als Sekretär der Kommission De disciplina cleri et populi christiani und als Konsultor weiterer Kommissionen.
1975 26. Juni: Tod Escrivás in Rom durch Herzstillstand. Das Opus Dei zählt mehr als 60.000 Mitglieder aus 80 Ländern. 15. September: einstimmige Wahl von Alvaro del Portillo zum Nachfolger Escrivás.
1981 Eröffnung des Selig- und Heiligsprechungsprozesses von Escrivá.
1982 28. November: Errichtung des Opus Dei als Personalprälatur durch den Hl. Stuhl nach jahrelangen Studien und der Konsultation von über 2.000 Bischöfen. Del Portillo wird erster Prälat und erhält später (1991) die Bischofsweihe."
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Escrivá nicht so ganz erleuchtet war, als er die Gründung des OD beschloss (O-Ton Escrivá: "Niemals wird es Frauen im Opus Dei geben"), dass bereits sehr früh die modernistische Gesinnung Escrivás durchschaut wurde, dass Papst Pius XII. auf die verlogenen Spielchen Escrivás hereingefallen ist (jeder Papst hatte seine Schwächen, auch Pius XII.), dass das OD ein bedeutender Motor der antichristlichen V2-Revolution ist und dementsprechend von Wojtyla eifrig gefördert wird.
- Kurzcharakterisierung des OD
"1. Das Opus Dei ist eine Personalprälatur der katholischen Kirche mit weltweitem Wirkungskreis. Die Prälatur hat ihren Zentralsitz in Rom. Ihr vollständiger Name lautet: Prälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei.
2. Die Zielsetzung der Prälatur ist ausschließlich pastoraler (geistlicher) Natur. Sie liegt in der Förderung und konkreten Verwirklichung eines engagierten Christseins im normalen Alltag, besonders in der beruflichen Arbeit.
3. Die Gründung des Opus Dei erfolgte 1928 in Madrid durch den Priester Josemaría Escrivá (1902-1975). Zweiter Nachfolger des Gründers und derzeitiger Prälat des Opus Dei ist Bischof Javier Echevarría (*1932).
4. Anfang 1996 zählte die Prälatur rund 80.000 Mitglieder aus fast 90 Ländern, davon ca. 1.600 Priester. Frauen und Männer sind annähernd gleich stark vertreten. Die Laien-Mitglieder sind Weltchristen unterschiedlichster sozialer, kultureller und beruflicher Stellung."
- OD-Literatur
"Schriften des Gründers Josemaría Escrivá
Der Weg: Betrachtungsbuch in kurzen, prägnanten, persönlich und direkt gehaltenen Aphorismen. Ursprünglich 1934 in kleinerem Umfang herausgekommen unter dem Titel «Consideraciones espirituales»; Ersterscheinung der erweiterten, definitiven Fassung 1939. Bisher 293 Auflagen in 41 Sprachen mit 4 Millionen Exemplaren. Das Buch richtet sich an ein allgemeines Publikum und bietet konkrete Denkanstöße für das persönliche betrachtende Gebet. Es wird zu den Klassikern der geistlichen Literatur gerechnet."
- die vermeintliche "Seligsprechung" des Gründers
"Das Verfahren zur Seligsprechung Escrivás wurde am 19. März 1981 eröffnet. Etwa 6.000 Personen aus über hundert Ländern hatten schriftlich darum gebeten; darunter befanden sich viele Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wissenschaft, 69 Kardinäle, über 1.200 Erzbischöfe und Bischöfe (mehr als ein Drittel des weltweiten Bischofskollegiums) sowie 41 Generalobere von Ordensgemeinschaften. Hinzu kamen weit über 10.000 unterzeichnete Berichte über Gebetserhörungen.
Zwischen 1981 und 1986 fanden zwei parallele Prozeße in Rom und in Madrid statt. In 980 Sitzungen wurden insgesamt 92 Augenzeugen befragt, deren Erfahrungen sich über das gesamte Leben Escrivás bis zurück in seine Kindheit erstreckten. Zusätzlich zog das Gericht umfangreiches Material aus 390 Archiven bei.
Unter der Leitung des Relators, Pater Ambrosius Esser O.P., erstellte daraufhin ein Team von Experten nach der historisch-kritischen Methode eine umfaßende Darstellung des Lebens und der Tugenden Escrivás. Die Konsultoren (kirchlich eingesetze Fachleute), denen die 6.000seitige Dokumentation vorgelegt wurde, schrieben von höchstmöglicher Präzision und Sicherheit und von einer in der Geschichte der Seligsprechungsverfahren selten erreichten Leistung. Sie kamen zum Schluß, daß Escrivá die christlichen Tugenden in heroischem Maß gelebt hatte, worauf Papst Johannes Paul II. am 9. April 1990 das Dekret über seinen heroischen Tugendgrad erließ. Damit war das heiligmäßige Leben Escrivás von der Kirche offiziell anerkannt.
Sämtliche Schriften Escrivás wurden von theologischen Zensoren kritisch überprüft. In deren Beurteilungen ist u.a. zu lesen: Seine Schriften haben die wichtigsten Entscheidungen des II. Vatikanums vorweggenommen und ihnen den Weg gebahnt. Seine Botschaft birgt eine solche Kraft in sich, daß man sagen kann, sie habe eine neue Epoche in der Kirche eröffnet."
Anzumerken ist dabei, dass, von extrem wenigen Ausnahmen (z.B. Franz von Assisi) abgesehen, immer mehrere Jahrzehnte und sogar oft genug auch Jahrhunderte vergehen, bis jemand selig- resp. heiliggesprochen wird. Diese Blitzaktion hatte nicht zuletzt das Ziel, das Vaticanum II "heiligzusprechen". Das OD, insbesondere sein Gründer, steht für die Vorbereitung und Umsetzung des V2, d.h. weil der Gründer ein Seliger war, muss ja wohl auch das V2 etwas Heiliges sein. Die faulen Früchte von V2 werden verdeckt und ein Lügengespinst von einem "heroischen Christen" aufgetischt.
- Struktur des OD
"Die Prälatur ist in Regionen gegliedert, die geographisch meist mit einem Land zusammenfallen. Als Stellvertreter des Prälaten übt der Regionalvikar die Leitung aus, unterstützt von zwei Räten, die ähnlich zusammengesetzt sind wie auf zentraler Ebene. Große Regionen werden nach dem gleichen Muster weiter in Delegationen unterteilt.
Auf lokaler Ebene schließlich wird jedes kanonisch errichtete Zentrum von einem Lokalrat geleitet, der aus (mindestens) drei Laien besteht. Dem Zentrum ist zur spezifischen pastoralen Betreuung ein Priester zugeordnet, der jedoch kein Stimmrecht besitzt.
Die Leitungsarbeit aller dieser Organe ist strikt geistlicher Natur. Sie erstreckt sich nicht auf die beruflichen, wirtschaftlichen und politischen Optionen der Mitglieder. Dies entspricht dem vom II. Vatikanum hervorgehobenen Prinzip der Autonomie der zeitlichen Dinge (Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute, Nr. 36. Vgl. a. ebd., Nr. 43; Dogmatische Konstitution über die Kirche, Nr. 31; Dekret über das Laienapostolat, Nr. 7).
Die Leitung erfolgt immer kollegial. Das Opus Dei kennt dabei als Teil der hierarchischen Struktur der Kirche ein bisher unbekanntes Ausmaß an Mitverantwortung von Laien, und zwar von Frauen und Männern gleichermaßen.
Als Personalprälatur erfüllt das Opus Dei eine spezifische pastorale Aufgabe innerhalb der Kirche; es hat bezüglich der Diözesen eine komplementäre Funktion und steht in ihrem Dienst. Es ist somit den Diözesen weder übergeordnet noch aus ihnen ausgegrenzt.
Die Laienmitglieder des Opus Dei bleiben ihrer jeweiligen Diözese voll zugehörig. Die Zuständigkeit des Prälaten schränkt diejenige des Dözesanbischofs nicht ein; sie ist klar begrenzt auf das vertraglich festgelegte, spezifische Ziel der Prälatur.
Die Prälatur unterstützt die Pastoral der Diözesen und vergrößert ihre Reichweite bis in glaubensferne Milieus hinein. Sie fördert die Verbundenheit ihrer Gläubigen mit ihrer jeweiligen Ortskirche und mit dem Papst."
Der - stets kirchenfeindliche - Laizismus, worauf sich die Bevormundung der Kleriker stützt, gehört auch zu den typischen Kennzeichen des pseudokatholischen Sektenwesens (s. Willkommen im Club!).
- Spirituelle Grundaspekte
"Als integrierter Teil der Struktur der katholischen Kirche identifiziert sich das Opus Dei voll und ganz mit dem von dieser Kirche verkündeten, auf Schrift und apostolischer Überlieferung gründenden Glauben, wie er unter anderem auch in den Dokumenten des II. Vatikanischen Konzils zum Ausdruck kommt. Es kennt keine theologischen Sonderlehren.
Hingegen zeichnet sich das Opus Dei durch eine eigene Spiritualität aus: Es besitzt eine spezifische Art und Weise, den einen Glauben der Kirche lebendige Gestalt annehmen zu laßen. Das besondere Merkmal dieser Glaubenspraxis liegt dabei in ihrem zutiefst laikalen (säkularen, innerweltlichen) Charakter: Sie ist geprägt durch die Denk- und Lebensweise von gewöhnlichen Laien, das heißt von Menschen, die in die Welt der Berufsarbeit und in ihr ziviles soziales Beziehungsnetz eingebunden sind."

Schlussfolgerungen
Jeder, der sich in der katholischen Lehre auskennt und über die V2-Sekte Bescheid weiß, kann bereits anhand dieser wenigen Informationen sofort und mit absoluter Sicherheit erkennen, dass das OD nie andere Ziele hatte, als die Kirche zu vernichten. Die Richtigkeit ließe sich beliebig untermauern, z.B. durch Textstellen aus dem "Weg" oder anderen OD-Schriften, durch Zitate von (Ex-) Mitgliedern, durch Nachrichtenmeldungen etc., aber das ist gar nicht nötig. Im Gegensatz zu den katholischen Orden (von den Franziskanern bis zu den Kartäusern), die ja tatsächlich von Heiligen gegründet wurden, deren Mitglieder dann aber im Zusammenhang mit Vaticanum II vom Glauben abgefallen sind und sich dadurch von der Kirche getrennt haben, war Escrivás "Werk" nie anders konzipiert als zur Vernichtung der Kirche. Escrivá hat selbst für die Zementierung der Irrlehren von V2 und deren Ausbreitung gesorgt! Zwar springt der Laizismus des OD und damit in gewisser Weise die Entwertung des Priesters als erstes ins Auge (Laien übernehmen die geistliche Leitung und sind insofern "wichtiger als die Priester" - O-Ton eines OD-Mitgliedes uns gegenüber), aber mit der tatkräftigen Vorbereitung und Unterstützung der offiziellen vatikanischen Apostasie zeigt das OD unmissverständlich seine antichristliche Gesinnung. Natürlich, man muss erst einmal die katholische Lehre kennen, bevor man das OD beurteilen kann, aber wenn man die katholische Lehre kennt, ist es unmöglich, irgend etwas Positives im OD zu erblicken. Mit seiner energischen antichristlichen Haltung und seiner weitreichenden Macht ist das OD eine der größten Bedrohungen für die Wohlfahrt der Kirche, schlimmer als z.B. das Werk von "Mutter Teresa". Also lechze man nicht nach irgendwelchen Enthüllungen von Skandalen im OD, denn das OD an sich ist ein Skandal. Und nur insofern ist es auch völlig berechtigt, den Namen Opus Dei in der Weise abzuwandeln, wie es gewisse Flachgeister gerne tun: Opus Diaboli - Werk des Teufels.

Dieser Text geht per e-mail an das Informationsbüro des Opus Dei in Deutschland; ggf. werden wir auf die Sache zurückkommen.

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