Predigt am 19.09.2004
-16. Sonntag nach Pfingsten; Eph 3,13-21; Lk 14,1-11-
(Kirche zum Mitreden, 11.07.2006)
Wörter: 1101
Anlässlich des diesjährigen jüdischen
"Neujahrsfestes"
sprach sich Bundespräsident Horst Köhler in einem
"Grußwort" nachdrücklich gegen Gewalt und Intoleranz aus.
Die wachsenden jüdischen Gemeinden in Deutschland seien
"Zeichen
des Vertrauens in dieses Land und seine Bewohner", und alle Menschen
in
Deutschland seien "in der Pflicht, dieses Vertrauen nicht zu
enttäuschen". Nun bestreitet niemand ernsthaft, dass Gewalt und
Intoleranz die tragenden Pfeiler des deutschen Staates sind. Die
zahlreichen Verurteilungen gegen "Andersdenkende", also gegen
diejenigen, die sich der Wahrheit und Gerechtigkeit verpflichtet
wissen, sprechen eine eindeutige Sprache; es genügt bereits,
einen
Abtreibungskritiker bzgl. der angeblichen "Meinungsfreiheit" in
Deutschland zu befragen. Fest steht: Deutschland geht mit einer
unerbittlichen Skrupellosigkeit gegen diejenigen vor, die noch an
dem
Grundsatz festhalten, dass man Gott mehr gehorchen muss als den
Menschen. Der Einsatz für Wahrheit und Gerechtigkeit wird vom
deutschen Staat permanent mit Höchststrafen geahndet. Was
sollen
also die Worte Köhlers? Auch eine international tätige
Firma
(V2-Sekte) schickte anlässlich des "Neujahrsfestes"
Grußworte an die Juden. Ein Firmensprecher, jemand namens
Joachim
Meisner, rief zur "Wachsamkeit gegen jede Form von
Judenfeindlichkeit"
auf. Ein anderer Firmensprecher, jemand namens Adrianus Simonis,
beklagte "Intoleranz gegenüber Religionen" und "erinnerte"
daran,
dass zu Monatsbeginn eine Synagoge mit Hakenkreuzen beschmiert
worden
sei. Simonis forderte, dass die Weltanschauung eines jeden
respektiert
werde. Und ganz ähnlich wie für den deutschen Staat, so
ist
auch für diese Firma charakteristisch, dass "Andersdenkende"
nicht
nur nicht respektiert werden, sondern auch systematisch von dieser
Firma verleumdet und vernichtet werden. Zweifel an der
Aufrichtigkeit
des deutschen Staates bzw. der international tätigen Firma
lassen
sich also nicht leicht als unbegründet zurückzuweisen. Zum
besseren Verständnis der Situation betrachte man zunächst
einmal die Fakten bzgl. "Judenfeindlichkeit", wie sie insbesondere
durch Hetzpropaganda und Hakenkreuz-Schmierereien zutage treten.
Fall
1: Am 22. August d.J. war ein jüdisches Gemeindezentrum in
Paris
nach Brandstiftung vollständig ausgebrannt, an den Wänden
fanden sich Hakenkreuze und antijüdische Parolen wie "Die Welt
wäre rein, wenn es keine Juden mehr gäbe". National und
International wurde dieser Vorfall mit den schlimmsten
Verurteilungen
belegt, es wurden die schlimmsten Drohungen gegen die Täter
geschleudert. Nicht immer werden Täter solcher Anschläge
auch
gefasst, aber diesmal gelang es tatsächlich, einen
Tatverdächtigen festzunehmen: Es war ein Jude. Fall 2: Der
Verfassungsschutz, eine ungemein kostspielige Einrichtung im
deutschen
Staat, warnt mit Eifer und Hochglanzbroschüren vor dem
antisemitischen Gedankengut, das nicht zuletzt durch Rockbands
verbreitet wird; man spricht sogar von einer "illegalen
neonazistischen
Musikszene". Vor gut zwei Jahren nahm die Berliner Polizei bei einer
Razzia gegen eine Naziband deren Vertriebschef Toni Stadler fest.
Die
Band ruft u.a. auf zum Mord am brandenburgischen Generalstaatsanwalt
Rautenberg und am damaligen Vizepräsidenten des Zentralrats der
Juden, Michel Friedmann. Nach der Festnahme wurde bekannt, dass
Stadler
seit langem V-Mann des Brandenburger Verfassungsschutzes war.
Ähnlich gelagert: der Fall von Mirko Hesse, der im großen
Stil Nazi-Musik vertrieb und wegen Volksverhetzung zu einer
Haftstrafe
verurteilt worden war. Hesse war V-Mann vom Bundesamt für
Verfassungsschutz. Wie immer man die Fakten bewerten möchte,
außer Frage steht, dass der deutsche Staat eine entscheidende
Rolle spielt bei der Verbreitung von Nazi-Ideologie. Wieviel die
Produktion der Nazi-Musik und die dagegen gerichteteten Ermittlungen
und Strafverfahren den Steuerzahler kosten, darüber legt der
Bund
leider keine genauen Zahlen vor. Man sollte auch fragen dürfen,
ob
die ganzen "Aufklärungsschriften" und sonstigen "Initiativen"
gegen "Rechtsextremismus" wirklich in dem Umfang vom Steuerzahler
finanziert werden müssen, wenn der Steuerzahler bereits die
Verbreitung von rechtsextremistischem Gedankengut finanziert. All
das
hilft kaum, den eindringlichen Worten des Bundespräsidenten
Glauben zu schenken. Und was die Firma anbetrifft, so lässt
sich
auch bei ihr ein Gedankengut eindeutig nachweisen, das auch im
Nationalsozialismus grundlegend war. Als Beispiel sei hier die
Erbsünden-Lehre genannt. Sowohl die Nazis als auch die Firma
haben
mit ihrer "Erbsünden"-Lehre die Axt an die Wurzel gelegt: Es
gibt
keine Erlösungsbedürftigkeit, dementsprechend ist Christus
auch kein Erlöser. Wenn es aber so dermaßen
ernüchternd
um den Staat und die Firma steht, warum geben beide einfach keine
Ruhe
bei ihrem Einsatz für das Judentum? Was ist das
Charakteristische,
das Faszinierende am Judentum, dass Staat und V2-Sekte sich mit
Lobliedern darauf regelrecht überschlagen und soviel in den
Schutz
des Judentums vor berechtigter und notwendiger Kritik investieren?
Sehr
oft, auch im heutigen Evangelium, hält Jesus den
Pharisäern
vor Augen, wie sie das göttliche Gebot durch ihre
Menschensatzungen förmlich auf den Kopf gestellt haben. Die
Sabbatgesetze sind nicht nur von völlig überzogener
Strenge,
sie sind auch völlig unsinnig. Nach den Menschensatzungen soll
es
zwar erlaubt sein, am Sabbat ein Tier zu retten, aber es soll
verboten
sein, einen Menschen zu heilen. Die Juden haben Jesus wegen seiner
Heilungen am Sabbat Vorwürfe gemacht, und von daher ist die
Frage
Jesu vollauf berechtigt: "Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?" Das
Schweigen der Pharisäer auf diese Frage wird in einem Kommentar
(Bartelt) erklärt: "Das Schweigen des Stolzes und des Trotzes
ist
die einzige Antwort, die auf keine Vernunftgründe eingeht. Die
alte Lehre: Halbes Denken führt zum Teufel, ganzes Denken
führt zu Gott. Die Unvernunft verschließt dem Glauben die
Türe." Nun schaue man, wie der deutsche Staat bzw. die
international tätige Firma auf Fragen reagieren: Sie schweigen.
Sie schweigen vollkommen. Sie stellen den Argumenten ihrer Kritiker
nicht nur keine Gegenargumente entgegen, sie bringen auch selbst
keinerlei Argumente für ihr Handeln vor. Es gibt eine
unüberschaubare Menge von Prozessen, die der Staat und die
Firma
gegen die Christen führen. In keinem einzigen dieser Staats-
und
Firmenschreiben wird ein Argument genannt, noch nicht einmal
ansatzweise. Obendrein wird den Christen noch
Argumentationslosigkeit
vorgeworfen. Die Christen werden als die schlimmsten Verbrecher
beschimpft und behandelt, ohne jedes Argument und gegen jede
Vernunft.
Wie damals die Juden die Vernichtung Christi betrieben haben, so
betreiben heute Staat und Firma die Vernichtung der Christen. Darin
liegt also das Charakteristische, das Faszinierende des Judentums:
In
dem Schweigen zu Argumenten, in dem radikalen Verzicht auf eigene
Argumente, in der brutalen Gewalt gegen jeden, der noch Argumente
anführt. So eine Ideologie gefällt dem Staat und der Firma
in
höchstem Maße: Nicht was Gott will, ist entscheidend,
sondern was die Bosheit des Menschen will. So verwundert es auch
nicht,
dass die eigentliche jüdische Literatur, der Talmud, eine
entsetzliche Hetzschrift ganz besonders gegen das Christentum ist.
Doch
darauf soll heute nicht eingegangen werden. Halten wir daran fest,
dass
nicht die Menschensatzungen der Juden, sondern die Wahrheit, die
Gott
gelehrt hat, Maßstab unseres Lebens sein soll. Hüten wir
uns
vor denen, die selbst keine Argumente für ihr Handeln haben,
die
zu Argumenten nur beharrlich schweigen und gegen diejenigen, die
Argumente vorbringen, die schlimmsten Verleumdungen und
Vernichtungsaktionen betreiben. Setzen wir uns dafür ein, dass
Wahrheit und Gerechtigkeit herrschen, damit wir einst teilhaben an
der
Gemeinschaft mit Christus im Himmel. Amen.
Übersicht über die Predigt-Newsletter
[Zurück zur KzM - Startseite]