Kirche zum Mitreden: Nachrichten (27.09.1998)

Damit in der täglichen Flut von Nachrichten wichtige Meldungen, die den weltweiten Glaubensabfall und insbesondere den Glaubensabfall im Vatikan exemplarisch belegen, nicht übersehen werden, bieten wir hier eine kleine Zusammenstellung.
Dabei verwenden wir den zweimal wöchentlich erscheinenden Newsletter von Radio Vatikan, der bei Herrn Rolf-Valentin Jouaux kostenlos abonniert werden kann - z.B. mit folgendem Eintrag:

"Betreff: Abobestellung Newsletter von Radio Vatikan
Text: Bitte senden Sie mir regelmäßig den Newsletter von Radio Vatikan zu; e-mail: [wer@wo]. Besten Dank."

Informationen über die Auseinandersetzung zwischen Radio Vatikan und "Kirche zum Mitreden" gibt es hier.

Radio Vatikan 23.-26.09.1998

Iran - Indifferentismus als Heilsparole
Staatspräsident Chatami äußerte sich gegenüber der FAZ davon überzeugt, daß keine Religion im Besitz der absoluten Wahrheit ist. Die Religionen müßten miteinander leben und diskutieren. Der größte Fehler religiöser Menschen sei, daß sie ihre Wahrnehmung von Religion mit Religion gleichsetzten. - Es fällt schwer, dem Staatspräsidenten eines islamischen Staates diese Position abzukaufen. Jedenfalls darf sich niemand durch diese faktische Gleichgültigkeitspredigt beirren lassen.

Christen Opfer von Gewalt
Indien: Vergewaltigung von vier Ordensfrau;
Angola: Ordensfrau und ein Seminarist bei einem bewaffneten Überfall ermordet worden - zweiter Fall dieser Art innerhalb weniger Wochen;
Sudan: Verhaftete V2-Priester unter Verschluß - Folter wird vermutet.
Auch wenn es sich um Angehörige der V2-Sekte handelt, so bleiben es doch immer noch Gewalttaten, die entweder aus dem Haß gegen das Christentum / den Katholizismus motiviert sind oder in denen wenigstens die Schwäche einer christlichen Gemeinschaft ausgenutzt wird. Objektiv gesehen ist das Martyrium für eine falsche Religion natürlich wertlos, doch das Urteil darüber, inwieweit der V2-Irrende für seinen Irrtum verantwortlich ist, steht keinem Menschen zu.

Radio Vatikan 17.-19.05.1998

Österreich - Schönborn gratuliert Juden
Christoph Schönborn hat der Wiener israelitischen Kultusgemeinde seine Glückwünsche zum bevorstehenden Neujahrsfest übermittelt und den Wunsch geäußert,daß das Vertrauen zwischen Juden und Christen auch im neuen Jahr wachsen möge. - Katholiken haben dagegen einen anderen Wunsch; so schreibt Paulus an die Römer über die Juden: "Brüder, mein Herzenswunsch und mein Gebet zu Gott gilt ihnen, ihrer Rettung. Sie haben die Gerechtigkeit, die von Gott kommt, verkannt und ihre eigene geltend zu machen gesucht und haben sich der Gerechtigkeit durch Gott nicht unterworfen. Ist doch Christus das Endziel des Gesetzes, der jedem, der glaubt, zur Gerechtigkeit wird" (Röm 10,1-4).

Italien - Sodano und die "Solidarität"
"Kardinalstaatssekretär" Angelo Sodano hat die Hoffnung ausgesprochen, daß Christen, Juden und Moslems sich für mehr Solidarität untereinander
einsetzen. - Es gehört zu den schlimmsten Blasphemien der V2-Sekte, die Moslems in einem Atemzuge mit Christen (dem neuen Gottesvolk) und Juden (dem alten Gottesvolk) zu nennen. Cf. V2, Nostra Aetate (Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen), Nr. 3: "Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen ..." (zit. nach Kleines Konzilskompendium, (19)1986, 357). Ein "Konzil" impft den Gläubigen Blasphemien ein! S. auch die Bemerkungen zur Fokolar-Bewegung.
 

Radio Vatikan 13.-16.09.1998

Deutschland - Alois Grillmeier tot
Dazu RV: "Der in der internationalen Fachwelt hochangesehene Dogmatiker war 1994 überraschend von Papst Johannes Paul II. in den Kardinalsrang erhoben worden. Grillmeier galt als einer der besten Kenner des Zweiten Vatikanischen Konzils." Unfug! Wir kennen niemanden aus der internationalen Fachwelt, bei dem Grillmeier in hohem Ansehen stand - das Gegenteil war der Fall! Der "Experte" Grillmeier war offenkundig nicht in der Lage, V2 richtig einzuordnen. Wenn JPII jemanden in den "Kardinalsstand" erhob, dann mußte der Betreffende schon einiges auf dem Kerbholz haben (weitere Beispiele: Joseph Ratzinger, Hans Urs von Balthasar).

Indien - Parallelen zwischen Christentum und Buddhismus?
Das zweite christlich-buddhistische Kolloquium hat in den vergangenen Tagen in Bangalore stattgefunden. Vertreter der beiden Religionen nutzten das vom päpslichen Rat für den interreligiösen Dialog organisierte Gespräch , um Parallelen zwischen den Glaubensrichtungen auszumachen. - Das Christentum hat mit dem Buddhismus rein gar nichts zu tun (vgl. Gott - Nichts; Person - Entpersönlichung etc.). Cf. V2, Nostra Aetate (s.o.), Nr. 2: "In den verschiedenen Formen des Buddhismus wird das radikale Ungenügen der veränderlichen Welt anerkannt und ein Weg gelehrt, auf dem die Menschen mit frommem und vertrauendem Sinn entweder den Zustand vollkommerner Befreiung zu erreichen oder - sei es duch eigene Bemühung, sei es vermittels höherer Hilfe - zur höchsten Erleuchtung zu gelangen vermögen." Erleuchtung durch Irrtum? Vermag eine bodenlose Irrlehre, die den haltlosen Phantasien eines unberufenen Mannes (Siddhatta / Buddha)  tatsächlich den Weg des Heils zu weisen? Wozu dann noch eine Offenbarungsreligion?
Die katholische Kirche äußert sich über das Verhältnis der christlichen zu den buddhistischen Lehren: "Der Buddhismus weist in seinen Lehren mitunter Anklänge an christliche Ideen und in seiner Überlieferung manche Züge auf, die an evangelische Erzählungen erinnern. Jedoch abgesehen von der phantastischen Behauptung, Jesus habe seine Jugend in Indien verlebt, ist auch eine direkte Beeinflussung der christlichen Evangelien durch buddhistische Vorbilder gänzlich ausgeschlossen und eine Einwirkung auf Grund volkstümlicher Unterströmungen völlig unbeweisbar" (Art. Buddhismus: M Buchberger (Hg.), Kirchliches Handlexikon, Bd. I, München 1907, 775).

Kenia - Gewalt gegen italienischen Missionar
Luigi Andeni erlag den Folgen eines bewaffneten Überfalls. Andeni ist der dritte Missionar seines Ordens, der im Regierungsbezirk Samburu erschossen worden ist.

Honduras - Plädoyer für Clinton
Der Präsident des "Rates der katholischen Bischofskonferenzen in Lateinamerika", "Erzbischof" Oscar Rodrigues Madariaga, hat dazu aufgerufen,US-Präsident Bill Clinton zu vergeben: Ein Mensch der Fehler gemacht habe, habe das Recht auf Verzeihung. - Die ganze Clinton-Affäre, von der Zeitungen, Fernsehen und Internet gleichermaßen voll sind, dokumentiert anschaulich das Niveau, auf das die "zivilisierte" Welt gesunken ist. Wir sind schon der Ansicht, daß jemand, der im Konkubinat (sei es in "wilder Ehe", sei es "geschieden und wiederverheiratet") lebt, als Politiker nicht mehr tragbar ist. Clinton besaß das Image eines treulosen Liebhabers bereits vor seiner Wahl, und der damalige Präsident Bush monierte (wie ehrenhaft seine Motive dabei auch immer gewesen sein mögen) mit Recht die liberalen Auffassungen Clintons, z.B. im Bereich der Abtreibung. In einem Rededuell sagte Bush zu Clinton: "Ich vermisse bei Ihnen das Wort Gott." Allem Anschein nach liegt bei Clinton nicht ein einmaliges Straucheln im Bereich der Keuschheit vor, sondern eine liberale Auffassung über das sechste Gebot. Bei dem Prozeß geht es auch um Meineid - in diesem Bereich sich eine sehr schwerwiegende Verfehlung zu Schulden kommen zu lassen, läßt sich schwerlich mit dem Amt eines Staatspräsidenten vereinbaren. Bis zu einem gewissen Grade halten wir also den Clinton-Prozeß für gerechtfertigt.
Der Prozeß weist aber Aspekte auf, die als verwerflich abzulehnen sind. So wird in der Beichte, wo ja ein wirkliches und streng geheimes Gericht stattfindet, dazu gemahnt, Sünden gegen das sechste Gebot zwar in der erforderlichen Deutlichkeit, aber immer noch in notwendiger Zurückhaltung zu formulieren, und der Beichtvater ist nur dann gehalten, weitergehende Fragen zu stellen, wenn er den ernstzunehmden Verdacht hat, daß das Beichtkind eine Sünde nicht zutreffend gebeichtet hat. So, wie Clinton anscheinend befragt wurde, wurde das notwendige Maß der Zurückhaltung nicht mehr eingehalten. Ferner ist die Veröffentlichung von solchen Details über die sexuellen Verfehlungen nicht rechtens; das befriedigt entweder den Voyeurismus von Sexbesessenen oder weckt in anderen menschenverachtende Phantasien, d.h. es nutzt de facto niemandem, sondern richtet nur Schaden an.
Es ist im Prinzip schon richtig, wenn Madariaga zur Vergebung für Clinton aufruft, insofern es um das Leben eines Mannes geht, der sich verfehlt hat und nun selbst um Vergebung bittet, v.a. weil es ihm leid tut, Menschen Unrecht getan zu haben, und weil er nun bereit ist, sich zu bessern. Ob er dennoch im Amt bleiben kann, ist eine andere Frage.

UNO - Gottesdienst für den Weltfrieden
Auf der Vollversammlung in New York werden Vertreter verschiedener christlicher Kirchen, Buddhisten, Hindus und Juden an dieser interreligiösen Feier teilnehmen. Generalsekretär Kofi Annan begrüsste die Veranstaltung als Ausdruck der Solidarität und des guten Willens aller Glaubensgemeinschaften. - Die Vereinten Nationen sind antichristlich orientiert; "interreligiöse Gottesdienste" sind in Wahrheit nur Götzendienst, an denen Katholiken nicht teilnehmen dürfen.

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Sonstige Nachrichten:

Deutschland - Bundestagswahl
Die SPD hat die Bundestagswahl gewonnen.

Gute Nacht, Deutschland!

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